Die Stuttgarter Volleyballerinnen gewinnen mit 3:2 gegen den Dresdner SC, es ist die erste Niederlage des Tabellenführers. Und trotzdem hat der Triple-Sieger noch viel Arbeit vor sich.
Den Druck, unter dem ein Triple-Sieger ohnehin steht, haben die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart selbst noch einmal erhöht – weil sie drei Tage vor dem Bundesliga-Topduell gegen den bis dahin ungeschlagenen Spitzenreiter Dresdner SC beim SC Potsdam eine in dieser Deutlichkeit völlig unerwartete 0:3-Pleite kassierten. „In dieser Partie war niemand von uns gut, keine Spielerin hat Verantwortung übernommen“, sagte Trainer Konstantin Bitter, „so eine Klatsche macht etwas mit einem Team. Wir haben unsere Selbstverständlichkeit verloren.“ Umso zufriedener war der Coach des Meister, Pokalsiegers und Supercup-Gewinners mit der Reaktion.
Keine Frage: Allianz MTV Stuttgart hat gegen den Tabellenführer keine Glanzleistung gezeigt – aber trotzdem 3:2 (20:25, 25:21, 25:19, 15:25, 15:12) gewonnen. „Es war ein hartes Stück Arbeit, wir sind zufrieden mit dem Sieg“, sagte Sportchefin Kim Renkema, „allerdings ist zu sehen gewesen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben.“
Kurioser Spielverlauf
Das führte zu einem ständigen Auf und Ab, die 2251 Fans in der ausverkauften Scharrena erlebten einen kuriosen Spielverlauf. Im ersten Satz liefen die Stuttgarterinnen ständig einem Rückstand hinterher, ehe nach dem 11:14 im zweiten Durchgang die Wende gelang. Pauline Martin entlastete Krystal Rivers immer wieder erfolgreich auf der Diagonal-Position, nach dem klar gewonnen dritten Satz schien ein deutlicher Erfolg greifbar nahe zu sein.
Doch es folgte ein vierter Durchgang, der an die deprimierend schwache Leistung in Potsdam erinnerte. Nichts gelang, Fehler reihte sich an Fehler, am Ende glich der Dresdner SC locker zum 2:2 aus – und verpasste es danach, das Momentum zum siebten Sieg im siebten Spiel zu nutzen. Stattdessen lief es im Tie-Break bei den Stuttgarterin wieder besser, zudem hatten sie bei einigen Ballwechseln das Glück auf ihrer Seite.
„Natürlich ärgert mich die Niederlage, aber in Stuttgart mit unserem jungen Team einen Punkt zu holen, ist cool, auch wenn der MTV, weil Krystal Rivers nach ihrer Krankheit noch Zeit braucht, nicht auf höchstem Niveau gespielt hat“, meinte DSC-Trainer Alexander Waibl, der mit seiner Mannschaft die Tabellenführung verteidigte, „wir haben zu viele kleine Fehler gemacht und deshalb verdient verloren. Unser Vorteil ist, dass wir es schaffen können, diese Fehler abzustellen. Wir haben das Potenzial, um Stuttgart in dieser Saison noch öfter zu nerven.“