Die Blaubären boten zwei Sätze lang Magerkost: Roxana Vogel (li.) und Britta Schammer Foto: Andreas Gorr
Erstligist TSV Flacht lässt beim 0:3 beim VC Wiesbaden zwei Sätze lang vieles vermissen – erst nach der Pause kommt das Team in die Spur, was Coach Manuel Hartmann nicht erklären kann.
Ernüchternder Abstecher der Binder Blaubären des TSV Flacht nach Wiesbaden: Der Volleyball-Bundesligist aus dem Heckengäu ging beim VC in der hessischen Hauptstadt mit 0:3 (11:25, 9:25, 19:25) unter und ließ zwei Sätze lang vor 1263 Zuschauern nahezu alle Grundanforderungen der Sportart vermissen.
„Wir waren sehr weit weg von dem, was wir können“, sagte Cheftrainer Manuel Hartmann desillusioniert, „in den ersten beiden Durchgängen war unser Angriff nicht vorhanden.“ Damit zieren die TSV-Frauen weiter das Ende der Tabelle – vor ihnen stehen die zwei anderen Aufsteiger Skurios Volleys Borken und ETV Hamburg, bei denen sich das Team aus der Hansestadt im direkten Duell mit 3:1 durchsetzte.
Zwei Sätze lang ein Offenbarungseid
So schwach wie in den ersten beiden Sätzen hatte Hartmann seine Volleyballerinnen in dieser Saison noch nicht gesehen. Zwar funktionierten Aufschlag und Annahme ordentlich, doch im Angriff waren die Blaubären hilflos wie ein Tourist in Peking, der weder Chinesisch noch Englisch spricht – kaum ein Ball fand den Weg ins Feld des VC Wiesbaden. „Wir sind auf keine zehn Punkte im Angriff gekommen“, kritisierte der Coach, „das war ein Dämpfer.“
Cheftrainer Manuel Hartmann war mit der Leistung seiner Blaubären in Wiesbaden nicht zufrieden. Foto: IMAGO/Beautiful Sports
Nach der Pause nach dem zweiten Satz rappelte sich die Mannschaft um Spielführerin Frauke Neuhaus, die zwölf der 20 Angriffspunkte erzielte, wenigstes wieder auf. Die Gäste hielten bis zum 17:18 gut mit, doch dann war das Ende der Fahnenstange erreicht und der Gegner zog – wie auch schon bei den Spielen gegen Münster und Suhl – davon. „Wir schaffen es einfach nicht“, bekannte Hartmann, „mal über 20 Punkte zu holen.“ Warum die Mannschaft erst nach dem ernstem Gespräch mit dem Coach in der Pause in der Kabine wieder in die Spur fand, das konnte der 38-Jährige nicht erklären.
Frauke Neuhaus (vo./mit Alina Stäbler) war auch in Wiesbaden die erfolgreichste Angreiferin des TSV Flacht. Foto: IMAGO/Beautiful Sports
Die Begegnung beim Tabellenvierten war die erste, bei der die Blaubären in ihrer Entwicklung hin zur Erstliga-Reife einen Schritt zurück machten – Manuel Hartmann nannte es „einen Denkzettel. Aber es war zu erwarten, dass wir irgendwann einmal so eine Packung kassieren“. Ein Denkzettel soll ja bekanntlich zu einem Lernprozess führen.