Die Stuttgarter Volleyballerinnen müssen im Viertelfinal-Rückspiel beim italienischen Top-Team Igor Gorgonzola Novara einen 1:3-Rückstand wettmachen – und sind trotzdem nicht ohne Hoffnung.

Ohne Cheftrainer Tore Aleksandersen, der sich von einem Klinikaufenthalt und dem Beginn einer neuen Krebstherapie erholt, aber dennoch mit viel Selbstvertrauen ist der Tross des Volleyball-Bundesligisten Allianz MTV Stuttgart nach Norditalien aufgebrochen. Bei Igor Gorgonzola Novara muss der deutsche Meister an diesem Mittwoch (20 Uhr) im Viertelfinale der Champions League einen 1:3-Rückstand wettmachen. Das käme einer Sensation gleich, die vorzeitige Aufgabe ist aber auch keine Option. „Wir fahren nicht nach Novara, um dort Pizza zu essen“, sagt Sportdirektorin Kim Renkema, „wir werden uns voll reinhauen, nie aufstecken. Eine klitzekleine Chance gibt es immer.“ Das hat sich schon vor einer Woche gezeigt.

 

In der voll besetzten Scharrena holten sich die Stuttgarterinnen nach starker kämpferischer Leistung und einer kleinen Aufholjagd den ersten Satz des Hinspiels mit 25:21. Danach hielt der Außenseiter zwar weiter gut mit, kam aber nicht mehr in die Nähe eines weiteren Satzgewinns – auch weil sich Diagonalangreiferin Krystal Rivers gegen den superstarken Block und die Feldabwehr des italienischen Top-Teams nicht ganz so oft wie gewohnt durchsetzen konnte. „Sie war stark“, sagt Kim Renkema, „doch um eine Chance zu haben, brauchen wir eine überragende Krystal Rivers. Sie hat in dieser Saison in der Champions League schon gezeigt, dass sie noch besser spielen kann als gegen Novara.“

Dazu kam, dass auf der Gegenseite die 37-jährige Kubanerin Kenia Carcaces nicht zu stoppen war. „Bei ihr hat einfach alles geklappt“, sagt Kim Renkema, „Novara ist auf allen Positionen besser besetzt als wir. Da sitzen Leute auf der Bank, die stärker sind als unsere Stammspielerinnen. Aber vielleicht erwischt unser Gegner ja nicht wieder einen so guten Tag wie vor einer Woche. Novara hat noch nicht gewonnen!“ Oder anders ausgedrückt: Der Traum vom erstmaligen Einzug ins Halbfinale lebt – bis zum letzten Ballwechsel.