Im Topspiel der Zweiten Liga Pro müssen sich die Binder Blaubären deutlich mit 0:3 (14:25, 18:25,17:25) gegen Tabellenführer Skurios Volleys Borken geschlagen geben.

Nach fünf Wochen ohne Heimspiel war die Vorfreude bei den Fans der Binder Blaubären entsprechend groß. Mit 433 Zuschauern war die Heckengäusporthalle am Samstagabend bis auf den letzten Platz restlos ausverkauft. Seit dem letzten Heimspiel Anfang Februar hatte sich das Team von Trainer Nico Reinecke nicht nur auf Platz drei der Liga etabliert, sondern der Verein auch den Lizenzantrag für den Paketaufstieg in die 1. Volleyball Bundesliga auf den Weg gebracht. „Wir spüren definitiv eine große Euphorie gerade“, bestätigte Michael Kaiser, Manager der Binder Blaubären TSV Flacht. „Es gab sogar bereits Anfragen, ob Dauerkarten für die kommende Spielzeit schon erhältlich sind.“ Dafür sei es aber noch viel zu früh.

 

Schließlich läuft die aktuelle Zweitligasaison noch und mit den Skurios Volleys Borken gastierte in Weissach das Topteam der Liga, das ebenfalls nächste Saison in der ersten Liga vertreten sein wird. So erstklassig die Stimmung und die Atmosphäre in der Heckengäusporthalle auch waren, sportlich lief es für die Blaubären nicht rund am Samstag.

Zu hohe Fehlerquote

„Wir sind überhaupt nicht ins Spiel reingekommen“, haderte Trainer Nico Reinecke mit der Leistung seines Teams. Das lag auch daran, dass die Münsterländerinnen eindrucksvoll unter Beweis stellten, warum sie derzeit das Maß aller Dinge in der Zweiten Liga Pro darstellen. Mit knallharten Aufschlägen, einer guten Feldabwehr und stark vorgetragenen Angriffen setzte sich Borken früh im ersten Satz ab (2:8). Zwar gelang es den Blaubären langsam ins Spiel zu finden. Doch in entscheidenden Phasen war die eigene Fehlerquote bei den Flachter Volleyballerinnen zu hoch. Nachdem der erste Satz mit 14:25 an Borken gegangen war, gingen die Blaubären im zweiten Satz zunächst in Führung. Doch dann stellten sich wieder die Kräfteverhältnisse aus dem ersten Satz ein: Borken glich zunächst aus und ging wieder in Führung. Nur phasenweise gelang es den Blaubären, die auf die beiden Verletzten Marie-Christin Werner und Leonie Büdenbender verzichten mussten, Akzente zu setzen. Nachdem Pauline Kemper durch ein Ass für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt hatte (16:16), landeten zwei Aufschläge der Blaubären im Aus. Borken sicherte sich Durchgang zwei im Schlussspurt noch mit 18:25. Im dritten Satz zeigten sich die Skurios Volleys wieder gefestigter und holten durch ein 17:25 drei Punkte in Weissach.

Borken die bessere Mannschaft

„Man kann es kurz zusammenfassen: Borken war einfach die bessere Mannschaft“, analysierte Blaubären-Trainer Nico Reinecke nach Spielende. „Ein paar Mal haben wir es hinbekommen, sie unter Druck zu setzen. Aber dann sind wir einfach nicht konstant genug gewesen und Borken hat das einfach gut gemacht.“ Der Matchplan sei eigentlich gewesen, den Spitzenreiter durch druckvolle Aufschläge attackieren zu können. „Das ist uns leider nur phasenweise gelungen“, schilderte Reinecke.

Trotz der 0:3-Niederlage liegen die Blaubären weiter auf Kurs, ihr Saisonziel zu erreichen und die Spielzeit unter den Top Fünf zu beenden. „Es wäre vermessen gewesen, gegen Borken drei Punkte einzukalkulieren“, befand Reinecke. „Daher ist jetzt erstmal nichts passiert. Für unser Ziel sind die kommenden Spiele gegen Leverkusen, Hamburg und Straubing jetzt Endspiele. Da müssen wir bereit sein!“