Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart sind für das Pokal-Halbfinale am Mittwoch gegen den VC Wiesbaden gerüstet. In der Liga gab es ein glattes 3:0 gegen Vilsbiburg.

Stuttgart - Noch zweimal schlafen – dann stehen Stuttgarts Volleyballfrauen vor der wichtigsten Aufgabe des Jahres. Der amtierende Pokalsieger kann mit einem Sieg über den 1. VC Wiesbaden am Mittwoch (19 Uhr, Scharrena) die vierte Pokalfinal-Teilnahme nacheinander festmachen und sich damit das Weihnachtsfest versüßen. Nachdem Trainer Giannis Athanasopoulos bei solchen Bemerkungen sofort abergläubisch auf das nächst passende und in der Nähe vorhandene Holz klopft, darf man sagen: Für diesen Höhepunkt ist alles angerichtet.

 

Dies unterstreicht der klare 3:0-Erfolg (25:14, 25:16, 25:14) von Allianz MTV Stuttgart über die Roten Raben Vilsbiburg. Trotz toller Aktionen und langen Ballwechseln benötigte das Team um Kapitänin Deborah van Daelen nur 67 Minuten, bis der sechste Sieg in Folge genauso in trockenen Tüchern war wie die Verteidigung der Bundesliga-Tabellenspitze. Gute Laune überall: „Wir stehen da draußen auf dem Feld und haben einfach eine Menge Spaß zusammen“, sagte Molly McCage nach dem Spiel. Die US-amerikanische Mittelblockerin steuerte 14 Punkte bei, davon fünf Blocks, und bleibt weiterhin Stuttgarts gefährlichste Top-Scorerin. „Wir bekommen vor dem Spiel von den Trainern unsere Aufgaben gesagt. Es ist einfach großer Spaß, wenn du siehst, wie sich dann alle daran halten und es funktioniert.“

Diese Spielfreude ist dem Team anzusehen. Die Sorgenfalten, die durchaus aufgetreten sind angesichts der Verletzungsmisere oder der hohen Belastung der Nationalspielerinnen im Sommer, sind im vollen Betrieb einfach weggebügelt worden. Volldampf voraus: und mit jedem Sieg steigt das Selbstbewusstsein.

Heimdebüt für Perovic und Tapp

Trainer Giannis Athanasopoulos nutzte die Gelegenheit gegen die ebenfalls vom Verletzungspech gebeutelten Raben zudem, um der lange verletzten Nikoleta Perovic sowie Neuzugang Paige Tapp zu ihrem Heimdebüt zu verhelfen. „Ich habe das Glück, 14 gleich gute Spielerinnen im Kader zu haben und wir werden diese alle noch brauchen in dieser Saison“, sagte Athanasopoulos. Zudem wissen die beiden rechtzeitig vor dem Pokal-Halbfinale, wie es sich auf dem Spielfeld in der Scharrena anfühlt, wenn 2000 Zuschauer die Halle unter der Tribüne der Mercedes-Benz-Arena in ein Tollhaus verwandeln.

Doch mit dem steigenden Selbstvertrauen wächst keinesfalls Überheblichkeit. Alle im Stuttgarter Team sind sich bewusst, dass der Mittwochabend nicht so einfach verlaufen wird, wie die zuletzt drei klaren Siege innerhalb einer Woche gegen den SC Potsdam, den VK UP Olomouc (Tschechien) im europäischen CEV-Cup und gegen die Rote Raben Vilsbiburg. Da passt es, dass die Hessinnen am Samstagabend den amtierenden deutschen Meister und Supercup-Sieger SSC Palmberg Schwerin mit einer 1:3-Niederlage nach Hause nach Mecklenburg-Vorpommern geschickt haben. „Wir müssen voll fokussiert bleiben“, sagte Giannis Athanasopoulos – und klopfte auf seinen Trainerstuhl.