Am Sonntag ist die Autobahn 81 bei Heilbronn für vier Stunden voll gesperrt worden. Treiber haben versucht, eine Rotte Wildschweine zurück in die Wälder zu scheuchen. Bei der Umsetzung jagt allerdings eine Panne die nächste.

Am Sonntag ist die Autobahn 81 bei Heilbronn für vier Stunden voll gesperrt worden. Treiber haben versucht, eine Rotte Wildschweine zurück in die Wälder zu scheuchen - vergeblich.

 

Heilbronn - Diese Aktion stand wohl von Anfang an unter keinem guten Stern: Statt mit einem 30 Kilometer langen Schutzzaun Tiere von einer Autobahn quer durch Baden-Württemberg fernzuhalten, ist beim Errichten eine Rotte Wildschweine zwischen Gatter und Fahrbahn eingepfercht worden. Auch eine stundenlange Vollsperrung plus Treibjagd brachte am Sonntag nicht den erhofften Erfolg. Bloß drei Schweine flitzten ihren Häschern davon - allerdings in die falsche Richtung. Die flinken Tiere versteckten sich wieder im Gebüsch.

Laut Regierungspräsidium Stuttgart leben rund 20 Tiere bei Heilbronn in gefährlicher Nähe zur A81. Diese sollten zurück in die Wälder getrieben werden. Trotz der vergleichsweise mageren Ausbeute bei der Schweinejagd zeigte sich der Leiter der Autobahn- und Verkehrspolizei Heilbronn, Jens Brockstedt, guter Dinge: „Das heißt ja wohl auch, dass da gar nicht mehr so viel Wild ist wie vermutet.“ Selbst die Hunde der Treiber hätten kaum angeschlagen.

Mit der Suchaktion wie auch mit Hilfe des Zauns selbst wollen die Verantwortlichen verhindern, dass die Borstentiere auf die Fahrbahn rennen und den Verkehr gefährden. Vor allem nachts würden die Tiere von der Beleuchtung der Autos aufgeschreckt und dann unkontrolliert zur Lichtquelle auf die Straße rennen. Das Risiko von schweren Unfällen bei Zusammenstößen mit den kiloschweren Kolossen sei enorm.

Fast kein einziges Borstenvieh zu sehen

Fast vier Stunden sperrte die Polizei am Sonntagvormittag nun die A81 in beide Richtungen. Rund 30 Jäger und freiwillige Helfer durchstöberten mit Stöcken von Pflanzen bewuchertes und unwegsames Gelände. An einigen Stellen entdeckten sie nach eigenen Angaben recht frische Kotspuren und Liegeplätze - nur eben fast kein einziges Borstenvieh. An ein paar Stellen hätten sich die Tiere den Spuren zufolge zudem unter dem etwa zwei Meter hohen Metallzaun durchgegraben. Diese Löcher wollten die Jäger wieder stopfen.

Die Vollsperrung führte laut Brockstedt kaum zu Verkehrsproblemen. Lediglich zum Ende hin gegen 11 Uhr habe es von Stuttgart aus in Fahrtrichtung Würzburg einen 3,5 Kilometer langen Stau gegeben, weil bis dahin auch die Umleitungsstrecken ausgelastet waren.