Eine Ausstellung, verteilt über mehrere Schaufenster in der Innenstadt, zeigt historische Stadtansichten. Es handelt sich um historisches Material, das mit Hilfe künstlicher Intelligenz ergänzt wurde – gewissermaßen um ein hochgerechnetes Panorama vom alten Stuttgart.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

S-Süd/S-Mitte - In der Innenstadt ist derzeit an verschiedenen Orten in Schaufenstern die Medieninstallation „Stadtfenster“ zu sehen. Auf Projektionsfolien werden historische Ansichten, Daten und Fakten zu Stuttgart abgespielt. Sie wechseln sich ab mit maschinell erzeugten historischen Ansichten. Mit den digitalen Collagen „lässt sich die klassizistische DNA Stuttgarts sehr deutlich erahnen“, erklären die Macher und Organisatoren der Ausstellung: die City-Initiative Stuttgart und das Designbüro Frischvergiftung.

 

Spaziergang als Ausstellungsbesuch

Die Orte der Ausstellung kann man in einem Rundgang durch die Innenstadt abspazieren. Es sind dies im einzelnen die BW- Bank-Filiale an der Königstraße 3, Coco-Mat an der Lautenschlagerstraße 21/23, Campbell an der Bolzstraße 8, Freistil Rolf Benz an der Königstraße 26, die BW-Bank-Filiale am Kleinen Schlossplatz, Oska an der Calwer Straße 15, The Meat Club an der Eberhardstraße 31, das Kreativzentrum Gerberviertel an der Tübinger Straße 23 sowie I Love Bikes an der Silberburgstraße 159.

Frischvergiftung aus Stuttgart arbeitet an der Grenze zwischen den Bereichen Medienkunst, Eventinszenierung, Ausstellungsdesign und Medienproduktion. Es ist eine Art Grenzgängertum zwischen Kunst, Marketing und Lichtzauberei. Passgenaue Projektionsmappings stehen oft im Zentrum der digitalen Shows der Agentur und ihrer beiden Kreativköpfe der Agentur, Willy Löbl und Maximilian Pfisterer. Die Designer haben für die aktuelle Schaufenster-Schau eine Künstliche Intelligenz mit unzähligen historischen Ansichten Stuttgarts gefüttert und diesen digitalen Apparatschik anschließend weitere Varianten eines historischen Stuttgarts „erträumen“ lassen. Das echte und das erfundene Material zusammen genommen fügt sich bei der Ausstellung zu einem Panorama der Stadt, wie sie tatsächlich ausgesehen haben könnte.

Aus der Club-Szene geboren

Frischvergiftung erarbeitet passgenaue Projektionsmappings, deren Zentrum dann oft eine Show ist. Die Agentur mit Sitz im Stuttgarter Süden kommt ursprünglich aus der Clubszene. Sie begann 2007 damit, visuelle Projekt für die Club-Veranstalter zu entwerfen und umzusetzen – unter anderem in dem mittlerweile legendären Rocker 33, wo man mit vielfältigen Installationen und Bespielungsformen experimentierte. Das dabei gewonnene Know-how fließt seit Beginn der Unternehmung auch in die zahlreichen Projekte für Firmenkunden sowie Werbe- und Event-Agenturen ein.