Abschied nach dem Tod eines geliebten Menschen, Trennung, aber auch einfach die Begrüßung von Neuem nach einer Veränderung, eine Paarzeremonie als gegenseitiges Geschenk oder Rituale im Jahreskreis – von der „Zeit des erwachenden Lichts“ zu Lichtmess im Februar über die „Zeit der Ernte“ im Herbst und natürlich den Neuanfang an Silvester – es gibt zahlreiche Anlässe, ein Ritual zu veranstalten. Auch eigene Ideen setzt Lore Galitz gerne um. Eine ihrer Kundinnen machte ein Ritual aus Anlass ihrer Selbstständigkeit im Alter von 63 Jahren, eine andere möchte ein Ritual aus Anlass ihrer Menopause bei ihr machen.

 

Ingrid und Walter wollten an ihrem zehnten Hochzeitstag nicht einfach nur ein schönes Essen oder ein Fest veranstalten, sondern ein besonderes Ritual. Es fand dort statt, wo sie bereits geheiratet hatten, und sie flanierten durch denselben Laubengang in einem kleinen Gärtchen, durch den sie damals schon mit ihren Hochzeitsgästen gegangen waren. Die Ritualmeisterin Lore Galitz brachte zu dem Anlass einen Korb voller Kerzen mit, die sie an Ingrid und Walter verteilte. Sie durften sie anzünden, um damit an einen bedeutsamen Moment in ihrer Beziehung zu erinnern.

Momente, die lang nachwirken

Am Ende des Weges durften sie sich die Hände mit einem Band zusammenbinden und sich gegenseitig Gutes wünschen. „Die Tiefe von diesem Moment hat fast ein ganzes Jahr angehalten“, sagt Ingrid im Rückblick. Auch danach „flackerte es immer wieder auf“, sagt sie heute, nach zwei Jahren. Und dann weiß sie, dass alles gut ist zwischen ihnen.

Warum aber benötigen Menschen Rituale – und offensichtlich auch zu Anlässen, für die es bis jetzt keine traditionellen Riten gibt? „Es ist keine Zauberei“, sagt Lore Galitz, obwohl viele Elemente in ihren Zeremonien durchaus so aussehen könnten. „Es ist einfach eine Möglichkeit, die Weichen im Unterbewusstsein neu zu stellen.“ Denn Rituale helfen, mit großen Veränderungen oder Verlusten fertig zu werden oder aber das Bewusstsein für Bestehendes wieder zu schärfen.

Die Anlässe sind zahlreicher, als man denkt

Abschied nach dem Tod eines geliebten Menschen, Trennung, aber auch einfach die Begrüßung von Neuem nach einer Veränderung, eine Paarzeremonie als gegenseitiges Geschenk oder Rituale im Jahreskreis – von der „Zeit des erwachenden Lichts“ zu Lichtmess im Februar über die „Zeit der Ernte“ im Herbst und natürlich den Neuanfang an Silvester – es gibt zahlreiche Anlässe, ein Ritual zu veranstalten. Auch eigene Ideen setzt Lore Galitz gerne um. Eine ihrer Kundinnen machte ein Ritual aus Anlass ihrer Selbstständigkeit im Alter von 63 Jahren, eine andere möchte ein Ritual aus Anlass ihrer Menopause bei ihr machen.

Ingrid und Walter wollten an ihrem zehnten Hochzeitstag nicht einfach nur ein schönes Essen oder ein Fest veranstalten, sondern ein besonderes Ritual. Es fand dort statt, wo sie bereits geheiratet hatten, und sie flanierten durch denselben Laubengang in einem kleinen Gärtchen, durch den sie damals schon mit ihren Hochzeitsgästen gegangen waren. Die Ritualmeisterin Lore Galitz brachte zu dem Anlass einen Korb voller Kerzen mit, die sie an Ingrid und Walter verteilte. Sie durften sie anzünden, um damit an einen bedeutsamen Moment in ihrer Beziehung zu erinnern.

Momente, die lang nachwirken

Am Ende des Weges durften sie sich die Hände mit einem Band zusammenbinden und sich gegenseitig Gutes wünschen. „Die Tiefe von diesem Moment hat fast ein ganzes Jahr angehalten“, sagt Ingrid im Rückblick. Auch danach „flackerte es immer wieder auf“, sagt sie heute, nach zwei Jahren. Und dann weiß sie, dass alles gut ist zwischen ihnen.

Warum aber benötigen Menschen Rituale – und offensichtlich auch zu Anlässen, für die es bis jetzt keine traditionellen Riten gibt? „Es ist keine Zauberei“, sagt Lore Galitz, obwohl viele Elemente in ihren Zeremonien durchaus so aussehen könnten. „Es ist einfach eine Möglichkeit, die Weichen im Unterbewusstsein neu zu stellen.“ Denn Rituale helfen, mit großen Veränderungen oder Verlusten fertig zu werden oder aber das Bewusstsein für Bestehendes wieder zu schärfen.

Das Unterbewusstsein wird überlistet

So etwa treffen sich zu ihren Jahreskreis-Ritualen Menschen, die Altes loswerden und Neues begrüßen möchten – ob an Silvester oder zum Frühlingsbeginn. Im Ritualraum wird dann ein Stuhlkreis aufgebaut, in der Mitte in einer Kupferschale ein Feuer entzündet. In das darf jeder Teilnehmer einen Zettel werfen, auf den er geschrieben hat, wovon er sich verabschieden möchte. Im Anschluss wird das herbeigerufen, was man sich wünscht. „Aber nur Eigenverantwortliches!“, sagt Galitz. Man kann sich also nicht wünschen, dass künftig alle Menschen nett zu einem sind, sondern nur Dinge, die einen selbst betreffen und realistisch sind, etwa mehr Gelassenheit im Umgang mit Stress oder mehr Akzeptanz der eigenen Fehler.

Mit vielen kleinen Tricks wird dabei das Unterbewusstsein überlistet. So etwa man beim Ablegen des Zettels in das Feuer: „Ich bedanke mich für Dinge, aus denen ich gelernt habe, von denen ich mich jetzt aber verabschieden möchte.“ Beim Herbeirufen des Neuen wünscht man nichts, sondern spricht, als sei es bereits Realität: „Ich danke für meine neue Gelassenheit.“

Man nimmt sich Zeit für seine Wünsche

Manche mögen es für lächerlich halten, aber so, wie bei der Taufe der Kopf ins Wasser getunkt wird oder bei der Hochzeit Ringe getauscht werden und Reis geworfen wird, so brauchen auch moderne Rituale bestimmte Riten und Handlungen – wie das Bestäuben aller Teilnehmer mit einem immergrünen Buchsbaumzweig, der in das Wasser einer zuvor benutzten Klangschale getaucht wird – wobei Lore Galitz flüstert: „Alle deine Wünsche sollen sich mit Leichtigkeit erfüllen.“ Solche kleinen Aufmerksamkeiten tun den meisten Teilnehmern einfach nur gut. „Ein Ritual ist eine Würdigung der eigenen Befindlichkeit“, sagt Lore Galitz. Man nimmt sich bewusst Zeit für sich selbst, für seine Gefühle oder auch für seine Wünsche. Man schafft sich also selbst einen Rahmen, in dem man Klarheit über sich gewinnen will – und der einem zugleich für die Zukunft Halt geben kann.