Der Ärger über die plötzliche Freistellung der Mitarbeiter ist noch nicht verraucht. Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan sollen am 9. März beginnen.

Mannheim - Etwa 800 Menschen haben am Samstag in Mannheim gegen die überraschende Freistellung von Mitarbeitern der Möbelhaus-Kette XXXL protestiert. Bei einer Kundgebung machten sie ihrem Ärger lautstark Luft. „Wir erwarten, dass sich diese Firma für dieses unglaubliche Vorgehen entschuldigt“, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Ziel der Protestaktion, unter anderem durch Dutzende farbige Stühle, die auf dem Paradeplatz aufgestellt wurden, sei die Weiterbeschäftigung der 99 Betroffenen. Markenzeichen des Konzerns mit Sitz in Würzburg ist ein roter Stuhl. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf rund 800.

 

Im Streit um die Freistellung der Verwaltungsbeschäftigten in Mannheim Anfang Februar sollen die Verhandlungen mit dem Betriebsrat am 9. März beginnen. Es geht laut XXXL um einen Interessenausgleich und einen Sozialplan. Der Betriebsrat war zuvor mit einer einstweiligen Verfügung gegen das Unternehmen in erster Instanz vor dem Arbeitsgericht gescheitert.

Die XXXL-Gruppe hatte ihr Vorgehen mit schwachen Leistungen der betroffenen Abteilung begründet. Das Unternehmen will die Auftragsbearbeitung von Mannheim nach Würzburg verlagern. Es ist in Deutschland mit 37 Einrichtungshäusern vertreten und hat mehr als 10 500 Mitarbeiter.