Fauzia Maria Beg nimmt mit ihrer außergewöhnlichen Band das Publikum im Leonberger Jazzclub auf eine musikalische Weltreise mit.
In Leonberg ist der Karneval noch lange nicht vorbei. Zumindest dann, wenn Fauzia Maria Beg auf musikalische Reise nach Rio des Janeiro geht, wo das ganze Jahr über Samba getanzt wird. Die Sängerin ist gerade rechtzeitig aus ihrer indischen Heimat zurückgekehrt, um das Publikum im Jazzclub auf einen phonetischen Trip rund um den Globus mitzunehmen. Natürlich nach Brasilien, aber eben auch in die meditativen Welten Asiens, in die Tiefen des Blues aus New Orleans oder den Großstadtdschungel von New York City.
Dafür hat sie begnadete Mitreisende: Frieder Berlin, der über die Tasten des in der Leonberger Klavierfabrik Pfeiffer gebauten Pianos förmlich fliegt. Kein Wunder, bekam er doch schon als Dreijähriger von seinem Vater Unterricht. Einen ganz besonderen Sound bringt Gerhart Mornhinweg in das Three to Six Project. Mit seinem Flügelhorn setzt er jedem Stück das musikalische i-Tüpfelchen auf. Und wenn dann noch der Hausherr zu seinem Tenorsaxofon greift, klingt es fast schon, als wäre eine kleinere Bigband auf der Bühne: Frithjof Gänger, den alle nur Fidi nennen, war Jahrzehnte auf den Bühnen der Welt unterwegs und gründete 2017 in seiner Leonberger Wahlheimat den Jazzclub.
Für das regionale Kulturleben ein elementares Ereignis. Dank seiner hervorragenden Kontakte holt Gänger immer wieder Topleute nach Leonberg, die in der Jazzszene höchstes Renommee genießen. Dazu zählt auch Hans Fickelscher, der am Schlagzeug den Spagat schafft, einerseits präzise wie unauffällig den Rhythmus vorzugeben, andererseits mit regelrechten Kabinettstückchen für Glanzpunkte zu sorgen. All das im perfekten Zusammenspiel mit Paul Müller am Kontrabass, der ruhende Pol im Three to Six Project, dessen Namen darauf hinweist, dass sich während des Konzerts die Größe der Band immer wieder ändert.
Und dann eben Fauzia Maria Beg, deren Stimme der Vielfalt ihrer Lieder entspricht: röhrend, verspielt, melancholisch, fröhlich. Sie steppt, tanzt, erzählt kleine Geschichten zu den Songs und steckt das Publikum in der vollen Steinturnhalle mit ihrer Fröhlichkeit an. Erst nach einem langen Zugabe-Set darf diese wirklich außergewöhnliche Formation die Bühne verlassen.
Am Donnerstag, 20. März, treten der Organist Martin Meixner und der Gitarrist Werner Acker mit ihrer Band beim Leonberger Jazzclub auf.