Von Zeit zu Zeit: Luftangriffe auf Stuttgart Stuttgart liegt in Trümmern

Die Luftangriffe während des Zweiten Weltkrieges legen die Stuttgarter Innenstadt mit ihrer in Jahrhunderten gewachsenen Bausubstanz in Schutt und Asche. Ein Video aus dem Jahr 1946 zeigt das ganze Ausmaß der Zerstörung.
Stuttgart - Die Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs legen die Stuttgarter Innenstadt mit ihrer in Jahrhunderten gewachsenen Bausubstanz in Schutt und Asche. Etwa 4500 Menschen sind bei Bombenangriffen getötet worden. Fünf Millionen Kubikmeter Schutt bedecken die Stadt, von den 15 Neckarbrücken sind 13 zerstört. Der Kriegsschaden wird auf 11,5 Milliarden Mark beziffert. Ein Drittel der 150.000 Wohnungen gibt es nicht mehr, ein weiteres Drittel ist beschädigt.
Leider wurde das Video ohne Ton veröffentlicht.
Die größten Schäden entstehen vor genau 70 Jahren, im Jahr 1944, als Stuttgart 25 Mal von bis zu 600 Flugzeugen angegriffen wurde. Allein in diesen Nächten sterben 2750 Menschen in den Flammen und Trümmern. Stuttgart wird zu einer besonders gefährdeten Zielscheibe, weil dort mehrere, für die Kriegswirtschaft bedeutsame Industriebetriebe angesiedelt sind.
Die Stuttgarter Zeitung hat eine große Multimedia-Reportage zu den Luftangriffen auf Stuttgart während des Zweiten Weltkriegs veröffentlicht. Zur Reportage geht es hier.
Die größten Schäden entstehen 1944
Noch bis weit in die 50er Jahre sind viele Gebäude in der Stadt eine Ruine, selbst das Neue Schloss, das im Herzen der Stadt steht. Gelagert werden die Trümmer und der Schutt am Birkenkopf, deshalb auch Monte Scherbelino genannt. Zum Transport von Trümmern muss wegen fehlender Lastwagen nicht nur eine mit Dampf betriebene Trümmerbahn, sondern auch die Straßenbahn herhalten, die schon wenige Tage nach der Kapitulation teilweise wieder ihren Betrieb aufnimmt. Im Oktober 1953 schließlich geht die letzte Lkw-Fuhre mit Schutt auf den Hügel.
Unsere Empfehlung für Sie

Kriegshinterlassenschaften in Stuttgart-Stammheim Erinnerung an Kriegszeiten bricht auf
Auf einem Grundstück an der Kameralamtsstraße tat sich vor Kurzem ein Loch auf: Ein alter Luftschutzstollen aus dem Zweiten Weltkrieg musste teilweise neu verfüllt werden.

Stuttgart-Album erinnert an Bundesgartenschau Als ein „Hauch von Paris“ an den Theatersee kam
Die Planer sprachen von der „Vision einer fremden Stadt“. Damit sollte Stuttgart 1961 erblühen – dank neuer Pracht in citynahen Parks. Vor 60 Jahren hat die Bundesgartenschau die Stadt verändert. Kehrt sie 2035 zurück?

Schillerdenkmal in Stuttgart Verschollene Teile des Schillerdenkmals aufgetaucht
Seit dem Zweiten Weltkrieg gelten vier Kandelaber als verschollen, die bis 1942 Teil des Schillerdenkmals in Stuttgart waren. Nun sind zwei Teile in einem Stuttgarter Vorgarten aufgetaucht.

Clean Clothes Campaign in Stuttgart Tauschen – oder fair kaufen
Wir alle brauchen Kleidung. Die Frage ist nur, wie viel davon – und woher wir sie beziehen. Die Stuttgarter Gruppe der Kampagne Saubere Kleidung setzt sich dafür ein, dass Konsumenten darauf achten, fair und ökologisch einzukaufen. Doch nicht nur den Konsumenten sehen sie in der Verantwortung.

Ausnahmen bei Verbot des Präsenzunterrichts Irritation an Stuttgarter Sonderschulen
Die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren für körperliche, motorische und geistige Entwicklung bleiben im Präsenzunterricht – bisher unabhängig vom Inzidenzwert. Dabei sind viele Schülerinnen und Schüler besonders gefährdet.

Coronavirus in Stuttgart Auch das Impfen in Arztpraxen hat Grenzen
Die Impfkampagne gegen das Coronavirus bekommt Tempo. Jetzt impfen auch Hausärzte neben den Impfzentren. Die Kassenärztliche Vereinigung würde Letztere gerne abschaffen. Dagegen gibt es Widerspruch von Niedergelassenen.