Für das Jubiläumsjahr 2014 verließ die „Nummer 8“ das Mercedes-Benz-Museum und wurde von den Spezialisten des Classic Service Centers in Fellbach startklar gemacht. Dabei geht es zwar durchaus um eine etwas größere große Inspektion, der Originalzustand bis hin zu den patinierten Sitzen blieb aber unangetastet. „Vorderradbremsen hat der Wagen keine“, erklärt Classic Service-Chef Klaus Reichert. Ein mitdenkender Beifahrer ist besonders wichtig, mit dem linken Fuß tritt der immer wieder ein Pedal zur Schmierung, der rechte Arm setzt mit einer Pumpe den Benzintank unter Druck, Muskelkraft ersetzt die Kraftstoffpumpe.

 

Fahrer Roland Asch kümmert sich um die Zündverstellung am Lenkrad, das Zwischengasgeben beim Hoch- wie Runterschalten und ist begeistert. „Für das Alter lässt sich der Wagen überraschend gut fahren“, sagt der Ex-Profi, „das Fahrwerk gibt eine tolle Rückmeldung und reagiert gut auf alle Lenkbefehle.“ Beim Bremsen greift Asch gern zu dem Handbremshebel rechts außerhalb der Karosserie, zumal mit dem mittleren Pedal bei Vorkriegswagen Gas gegeben wird. Was dann geschieht, belegt der 4,5-Liter große Vier-Zylinder-Vierventiler mit der eindrucksvollen Geräuschkulisse. „Hut ab vor den Fahrern von damals“, sagt Asch weiter, „mit so einem Wagen so lange so schnell zu fahren, das ist gigantisch.“

Der größte Grand Prix der klassischen Epoche war auch der letzte. Nur Wochen nach dem Mercedes-Triumph stoppte der Erste Weltkrieg den Sport. Der 4. Juli freilich ragt in der Mercedes-Rennsporthistorie noch einmal heraus. 1954 siegten die Silberpfeile von Juan-Manuel Fangio und Karl Kling beim Großen Preis von Frankreich in Reims. Und am selben Tag wurde Deutschland in Bern Fußballweltmeister.