Im Vorfeld des EU-Flüchtlingsgipfels fordert Griechenlands Ministerpräsident Tsipras, dass alle Länder gezwungen würden, umgesiedelte Flüchtlinge aufzunehmen. Andernfalls droht er mit einer Blockade.

Athen - Griechenland droht mit einer Blockade beim geplanten Flüchtlingsgipfel der Europäischen Union, falls nicht alle Mitgliedsstaaten zur Lastenteilung verpflichtet werden. Ministerpräsident Alexis Tsipras sagte am Mittwoch, sein Land werde „Vereinbarungen nicht mehr zustimmen“, solange nicht alle Länder gezwungen würden, umgesiedelte Flüchtlinge aufzunehmen. Dies beziehe sich auf den für 7. März geplanten EU-Sondergipfel zur Flüchtlingspolitik, hieß es aus Regierungskreisen in Athen.

 

EU-Beschlüsse unverzüglich umsetzen

Griechenland ist erste Anlaufstation in der EU für Hunderttausende Menschen, die per Boot von der Türkei übersetzen. Seit die Länder an der Balkanroute immer weniger Flüchtlinge nach Norden durchlassen, stauen sich an der griechischen Grenze Tausende.

Tsipras forderte, die schon getroffenen Beschlüsse der EU zur Übernahme von Flüchtlingen aus Griechenland müssten unverzüglich umgesetzt werden. Er übte scharfe Kritik an EU-Mitgliedsstaaten, die „nicht nur Zäune an ihren Grenzen errichten, sondern auch gleichzeitig keinen einzigen Flüchtling bei sich aufnehmen“. Stattdessen sollten alle Länder verpflichtet werden, proportional zu ihrer Bevölkerung Menschen Zuflucht zu bieten.