Fan-Kultur einmal anders: Ein Angestellter der Stuttgarter Hochschule der Medien legt Schals zum Mitnehmen aus. Ein Bremen-Fan. Vor allem aber ist er ein Freund der Fairness.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Stuttgart - Man kennt das aus vielen öffentlichen Einrichtungen: Im Foyer steht ein Ständer mit Prospekten und Flyern zu diesem und jenem Thema. Das ist in der Hochschule der Medien in Stuttgart-Vaihingen nicht anders. Was dort allerdings anders ist, ist auf diesem Bild zu sehen. Kurz vor dem Bundesliga-Heimspiel des VfB Stuttgart gegen Werder Bremen lagen dort neben dem üblichen Werbematerial Fan-Schals des SV Werder Bremen aus. Einfach so, zum Mitnehmen. Und etliche meist männliche Studenten und Besucher griffen zu.

 

Ausgelegt hat die Schals ein Angestellter der Hochschule, ein bekennender Bremen-Fan. Der Mann, Mitte vierzig, sortiert immer mal wieder Schals aus seiner umfangreichen Sammlung aus, um daheim Platz zu schaffen – und freut sich, wenn sie in der Uni Abnehmer finden.

Auch sonst ist der Mann ein besonderer Fan. So sehr er, ein Schwabe, den Fußball und den SV Werder liebt, so zuwider ist ihm die Gegnerschaft unter Fan-Gruppen. Weil er nicht mit einstimmen will, wenn Bremen-Fans zum Beispiel über HSV-Fans herziehen, und ihm das ganze Gehabe abseits des Rasens auf die Nerven geht, macht er sein eigenes Ding. „Im Fußball sollte es um Fairness gehen“, sagt er. „Und nicht darum, den Gegner kleinzumachen.“ Mit dieser Einstellung geht er an diesem Samstag auch ins Stadion. Und klar, mit Werder-Schal.