Knapp drei Wochen vor Beginn der Fußball-WM ist Innenministerin Nancy Faeser nach Katar gereist, um auch über Menschenrechtsfragen zu sprechen. Mit Erfolg? Der autoritäre Staat gewinnt jedenfalls immer mehr politischen Einfluss.

Die spektakuläre Konstruktion aus Beton, Stahl und Glas ist an der Uferpromenade von Doha schon aus der Ferne zu erkennen. Das Nationalmuseum von Katar ist einer Sandrose nachempfunden. In den Innenräumen wird mit Artefakten und Kinosound der Aufstieg des Emirats romantisiert. Katar, das lange unter bahrainischer, osmanischer und britischer Fremdherrschaft stand, hat sich seit seiner Unabhängigkeit 1971 aus einer kleinen Gemeinde von Perlenfischern zu einer wohlhabenden Regionalmacht entwickelt. Der Herrscher des Landes, Emir Tamim bin Hamad al-Thani, ist im Museum allgegenwärtig. Der Eindruck, der hier entstehen soll: Mit Katar sollte man sich besser nicht mehr anlegen.