Vor der Küste Marokkos ist ein Migrantenboot gesunken. Mindestens zwei Menschen kommen ums Leben, zahlreiche Personen werden vermisst.

Madrid - Beim Untergang eines Migrantenbootes im Atlantik vor der Küste von Marokko sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Zudem würden mehr als 40 Migranten vermisst, berichtete ein Sprecher der zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln.

 

Zehn Überlebende seien inzwischen von Rettungskräften nach Marokko zurückgebracht worden, schrieb auf Twitter der Berater für Migrationsfragen der kanarischen Regionalregierung, Txema Santana.

Vorwürfe an Behörden

Nach Angaben von Santana war das Boot am Sonntag in Seenot geraten, kurz nachdem es in der marokkanischen Küstenstadt Tarfaya im Süden des afrikanischen Landes ins Wasser gegangen sei. Auch das Hilfsprojekt Alarm Phone berichtete vom Unglück - allerdings vorerst ohne genaue Opferzahlen - und klagte auf Twitter, die Hilfsaktion der marokkanischen Behörden habe sich lange verzögert und sei erst elf Stunden nach dem ersten Alarm gestartet worden. „Der Verlust von Menschenleben hätte vermieden werden können!“, hieß es.

Nach Angaben der angesehenen spanischen Hilfsorganisation „Caminando Fronteras“ sind im vergangenen Jahr auf der Route von Westafrika zu den Kanaren 4016 Migranten im Atlantik ums Leben gekommen. So viele Todesopfer wie 2021 habe es noch nie gegeben, hieß es.