In Reichenbach stehen plötzlich drei Familien auf der Straße. Wichtige Straßen in Esslingen werden zu Baustellen.

Kreis Esslingen - Es muss wohl auch schon vor einem Jahr heiß und trocken gewesen sein: Die Eßlinger Zeitung vermeldete in ihrer Ausgabe vom 10. August 2019, dass bei den Förstern die Alarmglocken läuten. Die Wälder im Kreis Esslingen seien stark ausgetrocknet – selbst der Boden unter den Tannen hätte Risse. Zu trockene Tonböden sind eine Gefahr im Wald. Es kann dazu führen, dass Bäume den Halt verlieren. Und: Die Dürre im Wald lockt Borkenkäfer an. Wie das funktioniert, erklärte Anton Watzek, der Leiter des Forstamtes: Das Harz fließt nicht richtig bei den Fichten. „Das bekommen die Borkenkäfer schnell mit.“ Die Insekten verfügten über ein ziemlich effektives Informationssystem. „Sie senden einen Lockstoff aus, der signalisiert: Hier gibt’s was zu fressen“, erläuterte der Amtsleiter. Und schon fallen die Viecher in Massen über den armen, von der Trockenheit gestressten Baum her. Dennoch, aus heutiger Sicht, wenn man die Wahl hätte: Besser ein Borkenkäfer im Baum als ein Coronavirus in der Welt.

 

Schnee von gestern ist der Ärger um die Hindenburgstraße in Nellingen. Der war vor einem Jahr, als sie noch Großbaustelle war, ziemlich heftig, als Redakteure an den Ort des Geschehens kamen und eine Momentaufnahme von der Stimmung machten. Vor allem Bewohner der Nebenstraßen beklagten sich darüber, dass vor ihrer Haustür der Verkehr massiv zugenommen habe. Die EZ-Leser ließen bei der Vor-Ort-Aktion mächtig Dampf ab. Doch gab es auch etliche positive Kommentare: Die Umgestaltung werde Nellingen gut tun. Heute, ein Jahr später, sieht es ziemlich hübsch aus in dem Ort.

Ein Aufreger war auch diese Geschichte, die die EZ am 10. August vor einem Jahr veröffentlichte: Drei Familien mussten von jetzt auf gleich ihre Eigentumswohnungen in Reichenbach räumen. Einsturzgefahr. Das klapprige Haus war gerade mal zwölf Jahre alt. Experten der Uni Stuttgart hatten herausgefunden, dass die Druckfestigkeit der Mauersteine nicht der Norm entsprechen würde. So kam es, dass von Jetzt auf Gleich die drei Familien plötzlich auf der Straße standen. Sie kamen zum Glück relativ schnell im selben Ort beziehungsweise in Plochingen unter.

Thema an diesem Tag war außerdem die Esslinger Hirschlandstraße. Sie stand an diesem Tag kurz vor der halbseitigen Sperrung. Der Panikpegel der genervten Autofahrer stieg im Vorfeld in angemessener Art und Weise an: Die viel befahrene Straße würde zur Einbahnstraße werden. Natürlich hatte die Baustelle auch ihr Gutes: Die Hirschlandstraße befand sich in einem desolaten Zustand. Heute ist alles vorbei und der Straßenbelag zu hundert Prozent reifenfreundlich. Noch nicht vorbei ist das Thema Geiselbachstraße, deren halbseitige Sperrung ebenfalls an diesem Tag angekündigt wurde.