Nordkorea soll mit dem Abbau einiger wichtiger Einrichtungen an den Eingängen des weitläufigen Atomtestgeländes Punggye-ri im Nordosten des Landes begonnen haben. Mit der Schließung will das Land vor der Welt seine Bereitschaft zum Abbau seines Atomwaffenprogramms demonstrieren.

Seoul - Vor dem Gipfeltreffen mit den USA hat Nordkorea nach Angaben von US-Experten damit begonnen, sein Atomtestgelände abzubauen. Einige wichtige Einrichtungen an den Eingängen des weitläufigen Testgeländes Punggye-ri im Nordosten des Landes seien abgerissen worden. Zudem seien Gleise zu den Tunneln beseitigt worden, berichteten die Experten der auf Nordkorea spezialisierten Nachrichtenseite „38 North“ des US-Korea-Instituts. Bilder kommerzieller Satelliten „lieferten den ersten definitiven Beweis, dass der Abbau des Testgeländes bereits vorangekommen ist“.

 

Nordkorea hatte am Wochenende angekündigt, die Testanlage zwischen dem 23. und dem 25. Mai zu zerstören. Sämtliche Tunnel sollen durch Explosion zum Einsturz gebracht und alle Eingänge blockiert werden.

Breitschaft zum Abbau des Atomwaffenprogramms

Mit der Schließung des in einer Bergregion liegenden Komplexes will das abgeschottete Land vor der Welt seine Bereitschaft zum Abbau seines Atomwaffenprogramms demonstrieren. In Punggye-ri hatte Nordkorea seine sechs Atomtests durchgeführt, den bisher letzten im September 2017. Der UN-Sicherheitsrat hatte daraufhin der Führung in Pjöngjang einen erneuten Verstoß gegen Resolutionen des Gremiums vorgeworfen und die Sanktionen gegen das Land verschärft.

Das Atomtestgelände ist nach Einschätzung chinesischer Geologen durch frühere unterirdische Atomtests beschädigt und zurzeit unbrauchbar. Die Experten von „38 North“? hatten Ende April hingegen geschrieben, das Gelände sei nach wie vor für Atomtests geeignet.