In den USA sind Wahlempfehlungen der Zeitungen für Präsidentschaftskandidaten üblich. Ein renommiertes US-Blatt lässt keinen Zweifel, wer für ihn der richtige künftige Präsident sein sollte.

Der Redaktionsausschuss der renommierten US-Zeitung „New York Times“ hat gut einen Monat vor der Präsidentschaftswahl in den USA eine Wahlempfehlung für die demokratische Kandidatin Kamala Harris gegeben. „Kamala Harris ist die einzige Wahl“, schreibt das sogenannte Editorial Board der Zeitung in einem am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Meinungsartikel. Der republikanische Kandidat Donald Trump sei dagegen ungeeignet. 

 

In Umfragen liefern sich die beiden Kontrahenten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Wahl findet am 5. November statt. In den USA ist es üblich, dass Zeitungen Wahlempfehlungen geben. Die „New York Times“ betont, das Editorial Board sei ein Ausschuss von Meinungsjournalisten und unabhängig von der Nachrichtenredaktion. 

New York Times: Es gibt keinen „unwürdigeren Kandidaten“ als Trump

Die Zeitung schrieb, es sei schwer vorstellbar, dass es einen unwürdigeren Kandidaten für das Amt des US-Präsidenten gebe als den mittlerweile wegen Straftaten verurteilten Trump. „Er hat sich als moralisch ungeeignet für ein Amt erwiesen.“ Trump habe bewiesen, dass er vom Temperament her ungeeignet sei für ein Amt, das Eigenschaften wie Weisheit, Ehrlichkeit, Einfühlungsvermögen, Mut, Zurückhaltung, Bescheidenheit und Disziplin erfordere - Eigenschaften, die ihm am meisten fehlen. „Wenn die amerikanischen Wähler ihm nicht die Stirn bieten, wird Herr Trump die Macht haben, unserer Demokratie tiefgreifenden und dauerhaften Schaden zuzufügen.“

New York Times positioniert sich klar für Harris

„Aus diesem Grund ist Kamala Harris, ungeachtet aller politischen Meinungsverschiedenheiten, die die Wähler mit ihr haben könnten, die einzige patriotische Wahl für das Präsidentenamt“, hieß es weiter.

Auch wenn sie vielleicht nicht die perfekte Kandidatin für jeden Wähler sei, vor allem nicht für diejenigen, die frustriert und verärgert seien über die Versäumnisse der Regierung - bei Themen wie Einwanderung, Wohnkosten bis hin zur Waffengewalt. „Wir fordern die Amerikaner jedoch auf, die Bilanz von Frau Harris mit der ihres Gegners zu vergleichen. Frau Harris ist mehr als eine notwendige Alternative.“