Während bereits mehrere Parteien den Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutzes scharf für seine Aussagen zu den Vorfällen in Chemnitz kritisiert haben, stärkt ihm Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl den Rücken.

Stuttgart/Berlin - Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hält grundsätzlich große Stücke auf den unter Beschuss geratenen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen. Strobl sagte am Dienstag in Berlin, die Zusammenarbeit mit Maaßen sei immer erstklassig und ohne jeden Fehl und Tadel gewesen. „Ich kenne ihn vor allem - und das meine ich ausschließlich positiv - als einen sehr korrekten und kenntnisreichen Beamten.“ Die Frage, ob Maaßen an der Spitze des Bundesverfassungsschutzes noch der richtige Mann sei, habe aber nicht er zu beantworten, sondern die Bundesregierung, sagte Strobl auf eine entsprechende Frage eines Journalisten.

 

Maaßen hatte der „Bild“-Zeitung vergangene Woche gesagt, es lägen seinem Amt keine belastbaren Informationen darüber vor, dass in Chemnitz Hetzjagden auf Ausländer stattgefunden hätten. Es lägen auch keine Belege dafür vor, dass ein im Internet kursierendes Video zu einer angeblichen Hetzjagd authentisch sei. Daraufhin hatten Vertreter von SPD, Grünen und Linken Maaßens Rücktritt verlangt.