Wenn es um Beschwerden über Boris Palmer geht, dann fühlt sich Ministerpräsident Kretschmann nicht zuständig. Auf die Frage zu Palmers jüngsten Eskapaden findet der Landesvater eine eloquente Antwort.
Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will die neuesten Eskapaden seines Parteifreundes und Oberbürgermeisters von Tübingen, Boris Palmer, nicht bewerten. „Ich bin nicht der Hüter der baden-württembergischen Oberbürgermeister“, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Die Stadtoberhäupter seien für ihr Handeln selbst verantwortlich. „Ich bin nicht ihr Papa.“ Wenn es Beschwerden über Palmer gebe, dann sei dafür die Kommunalaufsicht zuständig, sagte der Grünen-Politiker.
Die Vorfälle um Boris Palmer
Palmer war in seiner Stadt mit einem Studenten aneinandergeraten. Er sei von dem Mann am späten Abend beschimpft worden, rechtfertigte der Oberbürgermeister sein Verhalten. Der besagte Student erklärte hingegen, er habe eine Bemerkung wie „Oh je“ gemacht, als er den Oberbürgermeister gesehen habe. Daraufhin sei Palmer ihm und seiner Begleitung hinterhergelaufen, habe ihnen den Weg versperrt und Fotos gemacht, um die Personalien des Mannes aufzunehmen.
Kretschmann sagte, um sich zu dem Vorgang äußern zu können, müsse er zunächst selbst mit Palmer reden. Dazu habe er keine Zeit gehabt. Er komme schon so kaum mit seinem Programm durch. „Ich müsste einen 24-Stunden-Tag haben, aber ich muss auch manchmal schlafen.“ Auch Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hielt sich mit einem Kommentar zurück. „Ich bin für Verkehr zuständig, nicht für guten Umgang.“