Aggressionen im Stuttgarter Hauptbahnhof gehören zum Alltag der Bundespolizei. Zuletzt hatten Beamte alle Mühe, einen Mann vom Schwarzfahren abzuhalten.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Eine Fahrkarte für den Zug kaufen – ja, wo kämen wir da hin? Mit einem offenbar eigensinnigen und uneinsichtigen Mann haben es Beamte der Bundespolizei am Mittwochmorgen im Hauptbahnhof zu tun bekommen. Der 66-Jährige sei gegen 8 Uhr von den Beamten kontrolliert worden, nachdem er im Bahnhofsgebäude pöbelnd aufgefallen sei, so Bundespolizeisprecher Denis Sobek. Der Mann habe sich weiter „unkooperativ und verbal aggressiv“ verhalten. Als ihm ein Platzverweis erteilt werden sollte, erklärte der 66-Jährige, dass er mit dem nächsten Zug abreisen werde. Allerdings ohne Ticket. „Da lasse er sich nichts vorschreiben“, so Sobek über die Begründung.

 

Ticketkauf im Zug nur noch per Handy

Als ein 30-jähriger Bundespolizist den Mann darauf aufmerksam machte, dass er ohne gültige Fahrkarte eine Straftat der Leistungserschleichung begehe, und ihn vom Einsteigen in einen ICE abhielt, stieß der 66-Jährige Drohungen gegen den Beamten aus. Der verhinderte Schwarzfahrer wurde festgenommen und angezeigt – wegen Beleidigung und Bedrohung. Dabei hätte der 66-Jährige, bei gutem Willen, bis zu zehn Minuten nach der Abfahrt ein Handyticket über die App DB Navigator lösen können. Ein nachträglicher Ticketkauf mit Aufschlag beim Zugpersonal ist seit dem 1. Januar 2022 dagegen nicht mehr möglich.