Bei einer Auseinandersetzung am Bahnhof in Bietigheim-Bissingen vor zwei Wochen sticht ein Unbekannter auf einen 21-Jährigen ein und verletzt ihn schwer. Jetzt hat die Polizei einen 27 Jahre alten Tatverdächtigen ermittelt. Er sitzt nun im Gefängnis.

Bietigheim-Bissingen - Nach einem Messerangriff am 17. Oktober vor dem Bahnhofsgebäude in Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg) hat die Kriminalpolizei Ludwigsburg gemeinsam mit der Bundespolizei jetzt einen 27-Jährigen als Tatverdächtigen ermittelt und festgenommen. Er sitzt nun im Gefängnis. Der Vorwurf lautet: versuchter Totschlag. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Bei der Messerattacke wurde ein 21-Jähriger schwer verletzt. Er und der Täter fuhren am späten Abend mit derselben S-Bahn von Ludwigsburg nach Bietigheim, dann eskalierte ein Streit.

 

Messerangriff war nicht die erste Tat

Bei ihren Ermittlungen sicherten Beamte der Bundespolizeidirektion Stuttgart Aufzeichnungen der Innenraumüberwachung der S-Bahn, die die Kriminalpolizei später auswertete. Dabei stellten die Ermittler Übereinstimmungen mit dem bereits wegen Körperverletzungsdelikten in Erscheinung getretenen 27-Jährigen fest.

Bei einer richterlich angeordneten Durchsuchung wurde der Tatverdächtige am Mittwoch an seinem Wohnort festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn wurde gegen den jungen Mann wegen versuchten Totschlags Haftbefehl erlassen.

Späteres Opfer scherzt noch über den Unbekannten

Was geschah bei dem Vorfall vor zwei Wochen? Am Abend fuhr der 21-Jährige mit seiner Begleiterin in einer S-Bahn der Linie S 5 von Ludwigsburg nach Bietigheim-Bissingen. Dabei scherzte er mit der Frau über den mitfahrenden Unbekannten, der augenscheinlich sehr aufgebracht Sprachnachrichten verfasste.

Nachdem der Unbekannte den 21-Jährigen bereits im Zug beschimpft hatte, sprach er ihn gegen 22.15 Uhr vor dem Bahnhofsgebäude in Bietigheim erneut an, nachdem sie den Zug verlassen hatten. Aus einem Streitgespräch entwickelte sich eine körperliche Auseinandersetzung, in deren Verlauf der Täter dem Opfer Stich- und Schnittverletzungen zufügte. Anschließend flüchtete er.