Ein Busfahrer soll einen Jugendlichen tätlich angegriffen haben. Der Fahrer bestreitet die Vorwürfe. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung. -

Ditzingen - Ein Busfahrer soll einen Jugendlichen am Dienstag im Ditzinger Ortsteil Hirschlanden erst an der Mitfahrt gehindert und dann geschlagen haben. Die Beteiligten schildern den Vorfall völlig unterschiedlich. Während die Polizei laut ihrem Sprecher Peter Widenhorn die Schilderungen des 16-Jährigen für „plausibel“ hält, teilt der Standortleiter des Busunternehmens mit, der Fahrer bestreite die Vorwürfe.

 

Busfahrer soll äußerst aggressiv gewesen sein

Wie die Polizei mitteilte, war der Jugendliche am Dienstag mit einem „äußerst aggressiven Busfahrer“ aneinandergeraten. Der 16-Jährige war demnach kurz nach 14 Uhr in Begleitung einer Klassenkameradin und wollte in den Bus der Linie 651 einsteigen, der von Leonberg über Hirschlanden nach Hemmingen fährt. Zunächst habe der Fahrer an der Haltestelle gestoppt, habe aber die Tür nicht geöffnet. Stattdessen schien er weiterfahren zu wollen. Als der 16-Jährige gegen die Scheibe klopfte, öffnete der Fahrer, kam dem Schüler den Angaben zufolge entgegen und soll ihn rückwärts aus dem Bus gestoßen haben mit dem Hinweis, ihn nicht mitnehmen zu wollen.

Es folgte laut der Polizei ein Wortgefecht, ehe der Fahrer den Jugendlichen am T-Shirt gepackt, ihn zu Boden geworfen und ins Gesicht geschlagen haben soll. Der Schüler habe um sich geschlagen und sei in Richtung seiner Schule geflüchtet. Dort, in der Theodor-Heuglin-Schule, informierte er eine Lehrerin. Dem Rektor Jörg Fröscher zufolge kam der Schüler mit zerrissenem T-Shirt. Der Sprecher des Busunternehmens beklagt, die Polizei habe die Öffentlichkeit informiert, ehe sie mit dem Fahrer gesprochen habe. Er sieht das Image der Busfahrer beschädigt.

Busfahrer kennen offenbar die Haltestellen nicht

Seit der Fahrplanumstellung zum Jahresbeginn mit einem Wechsel der Busunternehmen gibt es immer wieder Probleme, mit denen sich auch die Verwaltung befasste. Zwar habe sich die Situation beruhigt, wie Schule und Stadt mitteilen. Doch laut Fröscher gibt es immer noch Fahrer, „die den Fahrplan und die anzufahrenden Haltestellen nicht kennen. Dies ist besonders beim Transport unserer Grundschüler kritisch“.

Die Ermittlungen der Polizei wegen Körperverletzung dauern an, Zeugen sollen befragt werden. An der Haltestelle haben wohl weitere Fahrgäste das Geschehen beobachtet.