Im Internet warnt eine Frau Hundebesitzer in Münchingen. Die Polizei in Ludwigsburg ermittelt.
Die Warnung in dem Facebook-Post ist eindringlich: „Liebe Münchinger, passt auf eure Hunde auf“, schreibt die Nutzerin sowohl in einer Gruppe als auch auf ihrer privaten Seite. Sie berichtet von einer Frau, die am Pflugfelder Weg im Stadtteil Münchingen aus dem Auto heraus Essensreste verteilt habe – unter anderem Fleischküchle, in denen ihren Angaben nach Glasscherben stecken. „Was ich gefunden habe, habe ich natürlich aufgesammelt“, berichtet die Nutzerin. Sie habe die Polizei informiert. Die Empörung und das Entsetzen im Netz sind groß.
Aus dem Polizeipräsidium Ludwigsburg heißt es dazu, der Arbeitsbereich Gewerbe und Umwelt habe die Ermittlungen, auch hinsichtlich eines Tatverdachts, aufgenommen. Dem Sachbearbeiter liege eine Frikadelle vor, die mit Glasscherben versetzt wurde. „Derzeit ermittelt die Polizei wegen einer versuchten Sachbeschädigung, da es bislang keine Hinweise darauf gibt, dass ein Haustier oder gar ein Mensch durch die ausgebrachten Frikadellen Verletzungen erlitt“, sagt die Sprecherin Yvonne Schächtele weiter.
Regelmäßige Hinweise auf Köder
Sachbeschädigung wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit einer Geldstrafe geahndet. Sollte ein Tier Verletzungen erleiden, ergebe sich ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, sagt Yvonne Schächtele. Würde ein Mensch verletzt werden, handelt es sich um Körperverletzung. Bislang hat die Polizei keine Hinweise darauf, dass es über den gemeldeten Vorfall hinaus zu weiteren Taten gekommen ist.
Fälle wie der in Korntal-Münchingen sind laut der Polizeisprecherin eine Seltenheit. Gleichwohl bekommt die Polizei regelmäßig Hinweise auf mögliche Köder. Diese würden meist von Gassi gehenden Personen oder Spaziergängern mitgeteilt. „Im Regelfall bestätigt sich der Verdacht, dass es sich um einen Köder handelt, letztlich nicht“, sagt Yvonne Schächtele.
Polizei überprüft die Funde
Mögliche Köder überprüft die Polizei, im Idealfall mit der Person, die sie gefunden hat. Oder die Personen sammeln die vermeintlichen Köder ein und nehmen sie mit nach Hause oder bringen sie zur Polizei. „Beim Großteil der Fälle handelt es sich um Lebensmittel, die vermeintlich mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickt sein könnten“, sagt Yvonne Schächtele. Im Regelfall ergebe die Überprüfung, dass es sich um ein entsorgtes Lebensmittel – oder einen anderen Gegenstand – handelt, von dem keine Gefahr ausgehe.