Damit haben die Fahrgäste sicher nicht gerechnet. Nahe der Grenze zu Österreich stoppen Beamte einen Reisebus und kassieren ihn ein. Die Betreiberfirma hatte eine fünfstellige Summe nicht bezahlt.

Lindau - Passagiere eines Reisebusses haben im bayerischen Lindau auf einen Ersatzbus warten müssen - weil ihre ursprüngliche Fahrgelegenheit gepfändet worden war. Laut einem Sprecher des Hauptzollamts in Ulm hatte die zuständige Reisebusfirma aus dem Kosovo rund 29.000 Euro Personenbeförderungssteuer nicht gezahlt. Baden-Württembergische Zollbeamte stoppten den Bus am Samstag nahe der Grenze zu Österreich.

 

Die Firma sei ein „alter Bekannter“, sagte der Sprecher am Dienstag. In den vergangenen Jahren hatte der Zoll demnach wegen anderer Schulden bereits zwei Busse des Unternehmens einkassiert. Die Firma bekomme ihren Bus nur zurück, wenn sie ihre Schulden beim deutschen Finanzamt zügig begleiche - nach 14 Tagen werde der Bus versteigert.

Wie viele Menschen auf einen Ersatzbus warten mussten, war nicht bekannt. Bis zur Weiterfahrt dürfte es mehrere Stunden gedauert haben, sagte der Sprecher. Darauf, dass die Reisenden nicht zu lange in der Kälte warten müssen, achte man aber in solchen Fällen. Der Zoll ist nach eigenen Angaben grundsätzlich befugt, bei Kontrollen offene Forderungen bei ausländischen Schuldnern zu vollstrecken und unter Umständen auch Gegenstände zu pfänden.