Weil die Räume im Stadtmuseum beengt sind, wird das alte Schulhaus mit einem Neubau nebenan erweitert. Auch das Museum selbst muss dringend saniert werden, auch ist es nicht barrierefrei.

Gerlingen - In und um das Stadtmuseum in Gerlingen herum wird sich in den nächsten Jahren viel verändern. Die Einrichtung ist beengt, sie soll erweitert werden. Der Technische Ausschuss sprach sich am Montag für einen Standort gleich nebenan aus. Und schon länger ist klar, dass das Museum selbst saniert werden muss.

 

Es sind laut dem Bürgermeister Georg Brenner auch die Überlegungen zur Sanierung des Stadtmuseums, die der Idee eines Erweiterungsgebäudes zugrunde liegen. Das Museum ist zum einen nicht barrierefrei, weshalb wohl ein Aufzug gebaut werden muss. Zum anderen gibt es große Probleme mit der Heizung. Diese ist noch eine alte Nachtspeicherheizung, die jedoch nicht zuverlässig heizt. Die Museumsleiterin Catharina Raible hatte das einmal beschrieben als Wahl zwischen Frieren bei 15 Grad oder einem Sauna-Gefühl, gegen das nur offene Fenster helfen. Die Sache mit der Heizung sollte eigentlich schon vor zwei Jahren gelöst worden sein, sie wurde aber immer wieder verschoben.

Knapp 200 Quadratmeter zusätzliche Fläche

Ebenfalls problematisch sind laut der Verwaltung die engen Räume, die vor allem größere Veranstaltungen kaum möglich machen. Dabei finden im Stadtmuseum häufig Veranstaltungen statt, etwa der Neubürgerabend, Vorträge oder Kindergeburtstage. Auch das Personal braucht laut dem Bürgermeister mehr Fläche, beispielsweise um Ausstellungen vorzubereiten und für die Organisation im Allgemeinen.

Georg Brenner spricht von einem „dringenden“ Problem. Mit dem Neubau soll Abhilfe geschaffen werden. Es ist der erste Schritt, bevor das Museum selbst renoviert wird. Die Stadt versucht nach Angaben von Georg Brenner, einen Teil der Kosten für Letzteres mit einem Förderprogramm zu decken. Im Zuge der Sanierung wird auch endlich die Heizung erneuert und Barrierefreiheit geschaffen.

Geplant ist das neue Gebäude nach den Vorstellungen des Technischen Ausschusses, der sich einstimmig für diese Variante als Empfehlung an den Gemeinderat aussprach, an der Christophstraße rechts neben dem Stadtmuseum. Zunächst war auch ein Gebäude im Museumshof, hinter dem Museum gelegen, denkbar gewesen. Diese Variante stellte sich jedoch als zu beengt heraus – ein Problem, das mit dem Erweiterungsbau ja gerade behoben werden soll. Auch der Grenzverlauf zum nördlichen Nachbarn war nicht geklärt. Mit dem neuen Plan ist mehr Platz – und die „Schokoladenseite“ des Museums, wie es Brenner formuliert, trotzdem nicht verdeckt. Knapp 200 Quadratmeter zusätzliche Fläche für die Belange des Museums könnten so zur Verfügung stehen, die Kosten liegen nach derzeitiger Schätzung bei knapp 800 000 Euro, jedoch ohne die spätere Ausstattung. Der Museumshof soll zudem von der Christophstraße aus barrierefrei erreichbar sein.

Bis zur Sanierung des Stadtmuseums kann es noch dauern

Wenn der Gemeinderat bei seiner Sitzung am 21. Dezember grünes Licht für das Vorhaben gibt, könnten die Planungsleistungen bereits im Januar vergeben werden. Der Bauantrag könnte im Frühjahr eingereicht werden, und im Herbst mit den Arbeiten begonnen werden. Das Ziel der Verwaltung ist es, den Erweiterungsbau im Jahr 2018 fertigzustellen – noch rechtzeitig vor der 200-Jahr-Feier. Im Jahr 1818 ist das alte Schulhaus gebaut worden.

Bis sich indes auch in Sachen Sanierung des Stadtmuseums etwas tut, könnte es nach Schätzung von Brenner noch zwei bis drei Jahre dauern. Ob das Museum während der Arbeiten geöffnet bleiben kann, ist laut dem Bürgermeister „Spekulation“ – eine komplette Schließung sei sicher nicht angestrebt. Beeinträchtigungen seien aber wohl nicht zu vermeiden.