3. Nicht nur Medikamente helfen

 
Eine medikamententherapie erfordert Geduld und Disziplin Foto: dpa
Die eine Pille gegen Herzrhythmusstörungen gibt es nicht. Insbesondere Betroffenen des Vorhofflimmerns steht aber eine ganze Palette an Medikamenten zur Verfügung. Mit solchen Antiarrhytmika versuchen Kardiologen den falschen Rhythmus zu unterdrücken oder die Häufigkeit der Störung zu reduzieren. Es braucht Geduld und einen mehrfachen Medikamentenwechsel bis das richtige Mittel und die richtige Dosierung gefunden worden ist. Und nicht immer ist die Therapie dann aber auch erfolgreich. Dann versucht man das Störfeuer zunächst mit einem Elektroschock auszuschalten: Dazu wird unter EKG-Kontrolle für einige Millisekunden ein Elektroschock durch den Körper gejagt, um den Rhythmus wieder zu normalisieren. Gelingt auch dies nicht, empfehlen Ärzte wie Margaretha Boscheinen von der Stuttgarter Klinik Sana Herzchirurgie eine Katheterablation: Bei dieser Verödungsbehandlung werden die Muskelzelle in den Vorhöfen, die diese störenden Signale aussenden, ausgeschaltet. „Und damit auch das Risiko von Schlaganfällen gesenkt“, sagt Boscheinen.

Schlägt das Herz zu langsam und nicht mehr verlässlich, kann dem Patienten – der an einer solchen Bradykardie leidet – auch ein Schrittmacher implantiert werden. Das System überwacht den Herzschlag und greift ein, wenn dessen Frequenz nicht ausreicht. Dann gibt es einen elektrischen Impuls an den Herzmuskel ab, der sich daraufhin zusammenzieht. Selbst bei der gefährlichsten Form der Herzrhythmusstörung, dem Kammerflimmern, gibt es technische Hilfe: Erfolgt die Erregung in den Herzkammern in einer solche Frequenz, dass die Pumpleistung praktisch zum Erliegen kommt und ein plötzlicher Herztod droht, startet ein implantierter Defibrillator das Herz im Notfall neu.