Am Samstag startet bereits die Rückrunde in der dritten Fußballliga. Die Bilanz der drei württembergischen Vereine in der Hinserie fällt durchwachsen aus.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Fliegender Wechsel am nächsten Wochenende: ohne Pause startet die dritte Fußballliga dann bereits in die Rückrunde, in der bis Weihnachten noch drei Spieltage auf dem Programm stehen. Da sind noch neun Punkte zu vergeben, es kann sich also noch viel tun in der ausgeglichenen Liga. Eine Vorrundenbilanz:

 

Stuttgarter Kickers Von eins auf neun. Angesichts diese Absturzes in der Tabelle könnte man bei den Kickers von einer Krise reden – tun sie aber nicht. „Wir liegen voll im Soll“, sagt der Trainer Horst Steffen nach 19 Spielen, was in Anbetracht von nur vier Punkten Rückstand auf den Tabellenzweiten durchaus berechtigt ist. Dennoch tritt die Mannschaft nach zuletzt sechs Ligaspielen ohne Sieg auf der Stelle. „Uns fehlen vier Punkte, um ganz zufrieden zu sein“, sagt der Sportdirektor Michael Zeyer. „Aber vom Fußballerischen her haben wir sehr viel umgesetzt.“ Und zumindest zu Hause sind die Kickers ungeschlagen (und beste Heimmannschaft) – so soll es auch am Samstag gegen Wehen bleiben.

Sofern die vielen Ausfälle keinen Strich durch die Rechnung machen, gleich drei Spieler sind gesperrt. Zeyer: „Wir wussten, dass wir einen kleinen Kader haben.“ Vor allem der verletzte Kapitän Enzo Marchese wird schmerzlich vermisst, dennoch schließt Steffen seine Rückkehr noch in diesem Jahr aus. Und der Abwehrchef Marc Stein sagt: „Das lasse ich nicht als Ausrede gelten.“ Bleibt noch die Hängepartie um den angeblich von Dortmund bis Lissabon umworbenen Besar Halimi: „Ich hoffe, dass diese Woche noch Bewegung reinkommt“, sagt Zeyer, für den die Vertragsverlängerung des Offensivspielers Priorität genießt. „Vielleicht können wir in der Winterpause auch personell noch was machen.“

Weiterer Wermutstropfen: im WFV-Pokal sind die Kickers durch das 0:1 beim Oberligisten Ravensburg schon raus. Bleibt noch die Chance, sich über Platz vier der Liga zu qualifizieren. „Vielleicht wird das ja das Minimalziel“, sagt Steffen. Vom Aufstieg redet – wie schon die gesamte Saison – niemand. Der Präsident Rainer Lorz sagt: „Man sieht, dass sich Bielefeld, Cottbus und Duisburg vielleicht etwas absetzen können.“ Horst Steffen sagt nur: „Ich traue der Mannschaft zu, dass sie im nächsten Jahr vorne dran bleibt.“ Davor steht ein Trainingslager auf Teneriffa an.

VfB Stuttgart II Die Mannschaft erlebte ein „Auf und Ab“, wie der Nachwuchschef Rainer Adrion sagt. Nach schwachem Start mit dem letzten Tabellenplatz als Tiefpunkt legte das Team eine Serie hin, um zuletzt wieder dreimal ohne Punkt dazustehen. „Das war nicht eingeplant“, gab nach der 0:1-Niederlage gegen Cottbus der Trainer Jürgen Kramny zu, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. „Es gibt keine Eile“, sagt er, wobei Adrion einräumt: „Bis Weihnachten wollen wir eine Entscheidung.“ Auch bei einigen Spielern? Der Kapitän Tobias Rathgeb wird wohl noch ein Jahr dranhängen, daneben sind neun Akteure gebunden (darunter Grüttner, Vier Sama und Vlachodimos), aber gleich 19 Kontrakte laufen aus, wobei Tim Leibold das VfB-Angebot bereits abgelehnt hat.

SGS Großaspach Nachdem der Aufsteiger auf einen Abstiegsplatz gerutscht war, hat der Verein reagiert und den durch den Trainerlehrgang in Köln stark beanspruchten Rüdiger Rehm bis zum Saisonende freigestellt und dafür Uwe Rapolder verpflichtet. Durchaus mit Erfolg, auch wenn der am Samstag bei Spitzenreiter Arminia Bielefeld im vierten Spiel die erste Niederlage (neben der im WFV-Pokal in Freiberg) hinnehmen musste. „Wir werden die richtigen Schlüsse aus dieser Partie ziehen“, sagt der Coach, was möglicherweise eine Abkehr der erst unter Rapolder eingeführten Dreierkette bedeuten könnte. Personell hat Großaspach nicht nur beim Trainer, sondern auch bei den Spielern reagiert und in Cidimar sowie Nico Granatowski noch zwei vereinslose Akteure nachverpflichtet.

Drei Drittligisten und ihr Hinrunden-Verlauf