Landesweit stellt die Polizei nach Angaben des Innenministeriums bis Sonntagnachmittag 331 Verstöße gegen die Corona-Vorschriften fest: Leute, die sich in Gruppen treffen, Friseure und Tätowierer, die geöffnet haben. Ihnen drohen Bußgelder.

Stuttgart - In Freiburg halten sich am Wochenende die meisten an die strikte Kontaktsperre – aber eben nicht alle. 50 Verstöße registrierte die Polizei zwischen Samstag- und Sonntagmorgen, zumeist kleinere Personengruppen, die sich freiwillig wieder trennten; allerdings habe man „im niedrigen zweistelligen Bereich“ Straf- und Bußgeldverfahren eingeleitet. Zehn Läden, zumeist Friseurgeschäfte, wurden geschlossen. Landesweit werden bis nach Angaben des Innenministeriums bis Sonntagnachmittag 331 Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz festgestellt, die in Straf- oder Bußgeldverfahren münden. Im Einsatzgebiet des Polizeipräsidiums Ravensburg etwa gab es bei 160 Kontrollen 23 Fälle, wo Gastronomen ihre Gäste bewirteten oder Tätowierer ihre Studios betrieben. In Aalen und in Heilbronn spendierten Pizzerien den Mitarbeitern in den Krankenhäusern ein Essen.

 

Ausgehverbot nach Corona-Fall in Arztpraxis

Mit einem Ausgehverbot müssen wohl bis 19. April die Eppinger (Kreis Heilbronn) leben. Dort wurden in einer orthopädischen Arztpraxis zwei Personen positiv getestet. Die Praxis wurde geschlossen, aber weil nicht nachvollziehbar ist, wer alles Kontakt hatte mit den Infizierten, hat OB Klaus Holaschke (parteilos) ein Ausgehverbot für alle 21 500 Eppinger verhängt. In Bad Mergentheim setzt die Stadt nicht auf Verbote. Dort hat man ganz einfach das öffentliche WLAN abgeschaltet, als „deutliches Signal“ an die Bürger, dass sie bitte zu Hause bleiben sollen, so die Stadtverwaltung. Immer wieder hat es die Polizei im Land indes auch mit Gaunern zu tun: In Tuttlingen etwa hat sich ein Unbekannter am Telefon als Mitarbeiter des Gesundheitsamts ausgegeben und mehrere Tausend Euro für einen angeblichen Coronatest gefordert.