Ola Källenius bei der Premiere des elektrischen GLC in München Foto: Sven Hoppe/dpa
Der Mercedes-Chef Ola Källenius wird in der Öffentlichkeit mit Argusaugen beobachtet. Derzeit werden im Unternehmen viele Stellen abgebaut. Muss er auch selbst um seinen Job fürchten?
Seit 2019 führt Ola Källenius den Stuttgarter Autohersteller Mercedes-Benz. Sein Wirken als Vorstandsvorsitzender des Unternehmens mit rund 175.000 Mitarbeitern (Stand 31.12.2024) wird in der Öffentlichkeit wie von der Belegschaft stets kritisch verfolgt – umso mehr, als die Elektromodelle EQS und EQE die hohen Erwartungen nicht erfüllt haben und der Gewinn im ersten Halbjahr um 56 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum schrumpfte. Källenius hat Mercedes einen strikten Sparkurs verordnet, in dessen Zuge Tausende von Stellen abgebaut werden. Im Interview haben wir ihn deshalb auch gefragt, ob er sich selbst Sorgen um seinen Job bei Mercedes mache.
Källenius reagierte auf die Frage mit Humor. „Augenzwinkernd könnte ich sagen: Ich habe ja ohnehin nur einen befristeten Vertrag – weil ich vom Aufsichtsrat für begrenzte Zeiträume bestellt werde.“ In Wirklichkeit aber befasse er sich nicht mit dem Thema. Er sagte: „Aber im Ernst: Mein Fokus ist überhaupt nicht auf mich gerichtet. Ich denke darüber nach, wie ich mit einer tollen Mannschaft Erfolg habe, sie weiterentwickle und mit ihr die Zukunft dieses großartigen Unternehmens gestalte.“
Mercedes-Chef Källenius befasst sich nicht mit Debatten zu seiner Person
Ola Källenius reagiert gelassen auf die Frage nach seinem Job. Foto: Lichtgut, Julian Rettig
Dennoch gibt es immer wieder Schlagzeilen, die besagen, es werde langsam „eng“ oder „ungemütlich“ für den Vorstandschef Ola Källenius. Das „Handelsblatt“ beispielsweise schrieb nach der Premiere des neuen elektrischen Modells GLC bei der Internationalen Automobilmesse IAA Mobility am Wochenende in München: „An diesem Auto hängt das Schicksal des Mercedes-Chefs“.
Källenius hingegen sagt im Interview, er befasse sich nicht mit Debatten über seine Person: „Für mich gibt es nur ein Thema: Wie bringe ich Mercedes voran? Das ist wirklich das Einzige, was mich in diesem Zusammenhang beschäftigt.“
Mercedes-Aufsichtsrat lässt keine Zweifel an Källenius erkennen
Der Aufsichtsrat unter dem Vorsitz des früheren BASF-Chefs Martin Brudermüller hat bisher nie öffentlich Zweifel an Källenius erkennen lassen. Der Vertrag des gebürtigen Schweden, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, wurde im Juli 2023 vorzeitig bis ins Jahr 2029 verlängert.