Spektakulärer Wechsel in der baden-württembergischen Brauereilandschaft: Christian Rasch, Sprecher der Geschäftsleitung von Stuttgarter Hofbräu, wurde zum designierten neuen Alleinvorstand der Badischen Staatsbrauerei Rothaus bestellt.

Stuttgart/Grafenhausen - Spektakulärer Wechsel in der baden-württembergischen Brauereilandschaft: Christian Rasch, Sprecher der Geschäftsleitung von Stuttgarter Hofbräu, wurde am Donnerstag in einer turnusgemäßen Sitzung des Rothaus-Aufsichtsrates zum designierten neuen Alleinvorstand der Badischen Staatsbrauerei Rothaus bestellt. „Mit Christian Rasch wird ein erfahrener Fachmann und intensiver Kenner der Branche das Ruder bei Rothaus übernehmen“, kommentierte Agrarminister Alexander Bonde, Aufsichtsratsvorsitzender von Rothaus, die Entscheidung. „Wir freuen uns für Christian Rasch, dass er diesen Schritt machen kann, bedauern seinen Abgang auf der anderen Seite aber sehr“, erklärte Martin Alber, bei Hofbräu in der Geschäftsführung für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

 

Christian Rasch folgt zum nächstmöglichen Termin auf Gerhard Stratthaus, der im September 2012 die Geschäfte bei Rothaus nach der schweren Erkrankung des mittlerweile verstorbenen Alleinvorstands Thomas Schäuble stellvertretend übernommen hatte. Rothaus ist mit rund 230 Mitarbeitern, einem Umsatz von rund 80 Millionen Euro und der Produktion von etwa 880 000 Hektoliter Bier pro Jahr eine der größten Brauereien in Baden-Württemberg.

Manager statt Politiker

Mit Christian Rasch zieht nicht, wie bisher, ein früherer Politiker in der Chefetage ein, sondern ein Manager aus der Braubranche. Der 44-jährige Rasch war seit 2008 bei Hofbräu als Vertriebsdirektor tätig, seit 2011 war er Sprecher der Geschäftsleitung und in dieser Funktion das Gesicht der Brauerei, die seit 2010 zum Radeberger-Konzern (Dr. Oetker) gehört.

Als Konzern-Tochter hat Hofbräu in Stuttgart derzeit gegenüber Dinkelacker das Nachsehen. Während die Privatbrauerei etwa durch die Ankündigung, am Stuttgarter Schlossplatz ein Brauhaus etablieren zu wollen, sehr sichtbar ist, werfen Kenner der Materie der Radeberger-Tochter vor, sich zu wenig um den lokalen Markt zu kümmern. Zumindest Rasch konnte hier aber einige Duftmarken setzen, indem er etwa die Alte Kanzlei zwischen Schlossplatz und Schillerplatz zum Hofbräu-Brauereiausschank machte.

Die Geschäftsleitung von Stuttgarter Hofbräu wurde nach Angaben von Martin Alber erst gestern über den Weggang von Rasch informiert. Wer bei Hofbräu die Rasch-Nachfolge übernehmen wird, steht noch nicht fest.