Die Kreisverwaltung legt eine Liste mit Energiesparmaßnahmen vor, und die Energieagentur berät auf Wochenmärkten und in Vorträgen.
Das Thema Energiesparen treibt allle um. Der Bund hat diese Woche eine Verordnung herausgegeben, kraft derer die größten Energiefresser ausgeschaltet werden sollen. Städte suchen händeringend nach Einsparmöglichkeiten. Und die Privathaushalte sorgen sich um die warme Wohnstube daheim im Winter. Derweil macht sich auch der Landkreis daran, die Bundesverordnung umzusetzen, Maßnahmen für alle Liegenschaften kommen auf den Prüfstand.
Die Energieagentur des Kreises Böblingen wird in diesen Tagen verstärkt auf Märkten auftauchen, Beratungen für Immobilienbesitzer anbieten und Voträge halten. Die Agentur informiert rund um Heizungstausch, Sanierung und Photovoltaik. In Zeiten steigender Energiepreise und ambitionierter Klimaschutzziele wird der Umstieg weg von fossilen Energieträgern immer wichtiger und vor allem auch wirtschaftlich attraktiver. Welche Alternativen es gibt, welche gesetzlichen Rahmenbedingungen beachtet werden müssen und welche Fördermittel zur Verfügung stehen – über all dies wollen die Fachleute aufklären.
Beratungen rund um Heizungstausch, Sanierung, Photovoltaik
Das Informationsangebot wendet sich sowohl an Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern als auch an solche von Mehrfamilienhäusern. Über das EU-Projekt „Pro Retro“ ist neben der Energieberatung auch eine Begleitung und Unterstützung während des Umsetzungsprozesses selbst möglich, teilt die Agentur rund um Berthold Hanfstein mit. Die Informationskampagne findet auf folgenden Märkten statt: Krämermarkt Waldenbuch am Donnerstag, 15. September, 8 bis 17 Uhr, Wochenmarkt Leonberg am Mittwoch, 21. September, 7 bis 12.30 Uhr, Wochenmarkt Holzgerlingen am Freitag, 23. September, 14 bis 18 Uhr und auf dem Krämermarkt in Herrenberg am Dienstag, 27. September, 8 bis 18 Uhr.
Vortragsreihe zu den Wärmewendewochen im Oberen Gäu
Gemeinsam mit vier Kommunen aus dem Oberen Gäu veranstaltet die Energieagentur darüber hinaus vom 27. September bis 6. Oktober eine Vortragsserie unter dem Motto „Energie- und Wärmewendewochen“. Auch hier sollen konkrete Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Zum Einstieg geht es am 27. September in Jettingen um die Verknüpfung von Elektromobilität mit Photovoltaik. Zwei Tage später in Bondorf geht es um Solaranlagen sowohl zur Stromerzeugung als auch zur Brauchwassererwärmung. Am 4. Oktober steht in Mötzingen der Heizungsaustausch im Vordergrund und zum Abschluss zwei Tage später in Gäufelden der individuelle Sanierungsfahrplan als Richtschnur für den Ablauf einzelner Sanierungsmaßnahmen. Eine Anmeldung ist jeweils erforderlich über die Homepage der Agentur www.ea-bb.de .
Dinge, die in der neuen Energieverordnung des Bundes enthalten sind, würden in der Landkreisbehörde selbstredend umgesetzt, heißt es in einer Pressemitteilung. „Dabei wollen wir alles tun, um eine deutliche Einsparung zu erreichen. Das muss über das Abschalten von Warmwasser an Handwaschbecken oder die Festsetzung der Temperatur hinausgehen“, sagt Landrat Roland Bernhard. Gedacht werde beispielsweise an das Abschalten von Aufzügen (die nur noch ausnahmsweise aktiviert würden). Klar sei, dass Durchgangsbereiche wie Flure oder Foyers nicht mehr geheizt werden, die Büros im Landratsamt nur noch bis höchstens 19 Grad. Man habe eine nach dem jeweiligen Einsparpotenzial abzuarbeitende Liste aufgestellt. „Wir stimmen intern auch Dinge ab wie mehr Homeoffice an festgelegten Tagen, um die Heizungsanlagen in Gebäudeteilen länger absenken zu können“, betont Bernhard. Man befinde sich bei alledem im engen Austausch mit den Kommunen.
Informationen zum Thema fasst die Homepage des Landratsamtes zusammen ( lrabb.de ). Individuelle Termin zur Gebäudesanierung können bei der Energieagentur unter Telefon 0 70 31 / 6 63 20 40 oder per Mail an info@ea-bb.de vereinbart werden. Allerdings liegen momentan aufgrund der derzeit extrem hohen Nachfrage kaum kurzfristige Termine drin.