Im Gedok-Haus in Stuttgart leben und arbeiten von 1955 an Frauen und Künstlerinnen selbstbestimmt. In einem Vortrag wird diese Idee der Moderne beleuchtet.

Architektur/Bauen/Wohnen: Andrea Jenewein (anj)

Ein Haus nur für Frauen, aber kein Frauenhaus, das ist das Gedok-Haus von 1955 an der Hölderlinstraße in Stuttgart-Nord. Entworfen wurde das Haus von der Architektin Grit Bauer-Revellio – von einer Frau für Frauen, die dort lebten und arbeiteten. Weil in der Nachkriegszeit Baustoffe und Gelder knapp waren, musste der Wohnungsbau damals funktionell und kostensparend sein. Auch beim Gedok-Haus lautete die Vorgabe, mit den geringsten Mitteln die größtmögliche Funktionalität zu erzielen. Bauer-Revellio erfüllte dies mit einer soliden und klaren Konstruktion, die 1959 den Paul-Bonatz-Preis für Wohnbauten erhielt. Neben 27 lichtdurchfluteten Wohnateliers finden sich hier ein Ausstellungs- sowie ein Ballettsaal. Bis heute leben und arbeiten dort rund 20 Gedok-Künstlerinnen jeglichen Alters und aus allen künstlerischen Sparten.

 

In dem Vortrag „Das Gedok-Haus – wohnen und arbeiten im Denkmal“ erläutert Kerstin Renz, Architekturhistorikerin und Studienleiterin bei der Evangelischen Akademie Bad Boll, am 12. Juli um 17 im Gedok-Haus an der Hölderlinstaße 17 Uhr den Ursprung und Fortgang dieser Idee der Moderne. Im Anschluss daran gibt es eine Führung durch das Haus, Garten und Atelier. Schluss der Veranstaltung ist um 21 Uhr. Anmeldung unter www.denkmalschutz.de/anmeldung oder unter Telefon 01573-0709399. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.