Nach dem Super Tuesday wird deutlich, dass Hillary Clinton und Donald Trump den US-Wahlkampf austragen werden. Clinton wäre für Europa vielleicht kein Segen, aber im Gegensatz zu Trump eine verlässliche Partnerin, kommentiert Damir Fras.

Washington - Nach der Serie von US-Vorwahlen am sogenannten Super Tuesday sieht es zunehmend danach aus, als würden sich Ex-Außenministerin Hillary Clinton und der Immobilienmogul Donald Trump im November um die Nachfolge von US-Präsident Barack Obama balgen. Wenn jetzt noch die Umfragen Bestand haben, wonach die erfahrene Politikerin den Polit-Außenseiter schlagen wird, dann wäre das sogar eine gute Nachricht für Europa.

 

Hillary Clinton als Präsidentin wäre vielleicht kein Segen für die Europäer, aber zumindest wäre sie eine verlässliche Partnerin. Sie hat als Ministerin unter Obama die Außenpolitik der USA geprägt. Deutschland und Europa müssten keine gewaltigen Änderungen befürchten, schon gar keine militärische Alleingänge, wie man sie vom letzten republikanischen Präsidenten George W. Bush schmerzhaft in Erinnerung hat.

Hoffnung auf Clinton

Vielleicht würde Clinton die Europäer mehr in die Pflicht nehmen wollen, als es Obama getan hat. Doch das wäre nichts gegen Donald Trump, der noch gar nicht hat erkennen lassen, ob er überhaupt außenpolitische Vorstellungen hat, und wenn, welche das sein könnten. Seine Forderungen nach einem Mauerbau an der Grenze zu Mexiko und nach einem Einreiseverbot für Muslime in die USA lassen jedenfalls nichts Gutes erwarten. Da spricht ein Scharlatan mit lautem Mundwerk, kein maßvoller Mensch.

Doch nichts ist in den US-Wahlkämpfen so unsicher wie Meinungsumfragen. So bleibt einstweilen nur die Hoffnung, dass sich die aktuellen Vorhersagen erfüllen und Clinton Trump im November besiegen wird. Geschieht das nicht, kann es gut sein, dass sich die Welt noch einmal nach George W. Bush zurücksehnen wird.