Auch der Betriebsrat von Daimler verlangt angesichts des Verdachts auf Absprachen Klarheit von seinem Management. „Wir brauchen eine vollständige Aufarbeitung“, sagt Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht.

Stuttgart - Der Betriebsrat von Daimler fordert Aufklärung rund um die Vorwürfe möglicher Kartellabsprachen der deutschen Autobauer. „Arbeitsplätze dürfen nicht durch kartellwidriges Verhalten riskiert werden. Wir brauchen eine vollständige Aufarbeitung“, sagte Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Stuttgarter Dax-Konzerns ist, am Montag auf Anfrage. „Es ist eindeutig, dass danach Konsequenzen gezogen werden müssen“, fügte er an. Wie diese aussehen, könne noch nicht beurteilt werden. Auch der Betriebsrat von Volkswagen verlangt angesichts des Verdachts Klarheit von seinem Management.

 

An diesem Mittwoch legt Daimler den Zwischenbericht zum zweiten Quartal vor. Nach Informationen aus Aufsichtsratskreisen will die Arbeitnehmerseite die ordentliche Sitzung des Kontrollgremiums am Mittwoch dazu nutzen, die Kartellvorwürfe zur Sprache bringen.

Der „Spiegel“ hatte am Freitag über Kartellvorwürfe gegen die deutsche Autoindustrie berichtet. Demnach sollen sich Vertreter von VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler jahrelang in geheimen Zirkeln über ihre Fahrzeuge, Kosten, Zulieferer und auch den Umgang mit dem Thema Diesel-Abgase abgesprochen haben. Angeblich soll es Selbstanzeigen von Daimler und Volkswagen bei den Wettbewerbsbehörden geben.

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