Der Landessportverband Baden-Württemberg (LSV) bestätigt die Recherchen unserer Redaktion: Die drei Verdächtigen aus dem olympischen Boxen, denen sexualisiert Gewalt gegenüber Athletinnen vorgeworfen wird, sind beurlaubt worden.

Stuttgart - Die schweren Vorwürfe der sexualisierten Gewalt gegen drei Personen aus dem olympischen Boxen in Baden-Württemberg, über die unsere Zeitung exklusiv berichtet hat, bewegen den Sport im Land. Den Verdächtigen wird unterstellt, junge Athletinnen, die zum Teil minderjährig gewesen sein sollen, missbraucht und auf unterschiedliche Art und Weise sexuell belästigt zu haben. „Kindeswohlgefährdung, sexualisierte Gewalt und Missbrauch haben im Sport keinen Platz“, sagte Elvira Menzer-Haasis, die Präsidentin des Landessportverbandes Baden-Württemberg (LSV) am Donnerstag, „wir haben bereits früh alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Vorwürfe schnellstmöglich aufzuklären.“

 

Die Ermittlungen sind in vollem Gange

Zugleich bestätigte der LSV am Donnerstag die Recherchen unserer Zeitung, die ergeben haben, dass die drei Verdächtigen von den Sportverbänden, bei denen sie angestellt sind, beurlaubt worden sind. „Die Beschuldigten aus dem Bereich der olympischen Sportart Boxen wurden mit Bekanntwerden der Vorwürfe vorläufig freigestellt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Landessportverbandes. Und Präsidentin Elvira Menzer-Haasis erklärte zudem: „Mit der Übernahme der polizeilichen Ermittlungen und der Freistellung sind vorläufig alle notwendigen Maßnahmen erfolgt.“ Weitere Angaben werde der LSV zum Schutz der Betroffenen nicht machen.

Die Ermittlungen, die von der Staatsanwaltschaft in Heidelberg koordiniert werden, gehen derweil weiter. Nachdem im Bereich der Staatsanwaltschaften Stuttgart und Baden-Baden mehrere Anzeigen eingegangen waren, haben bereits Vernehmungen von Zeugen stattgefunden, darunter waren auch mutmaßliche Opfer.