Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen vier Polizeibeamte wegen gefährlicher Körperverletzung. Das hat nun erste Konsequenzen.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Der Stuttgarter Polizeipräsident Franz Lutz hat gegen zwei Polizeibeamte, denen gefährliche Körperverletzung im Amt vorgeworfen wird, ein Suspendierungsverfahren eingeleitet. Sie waren zuvor schon in den Innendienst versetzt worden. Den Beamten wird vorgeworfen, bei einer Unfallaufnahme am 19. Februar in Stuttgart zu hart gegen einen 35-jährigen Mann vorgegangen zu sein. Die zwei, gegen die nun das Suspendierungsverfahren läuft, sollen mit der Faust beziehungsweise einem Schlagstock zugeschlagen haben. Das Geschehen wurde in einem Video dokumentiert, das bis Mittwoch auf Facebook kursierte. Zwei weitere Beamte, die den Mann festhielten, sind nun ebenfalls in den Innendienst versetzt worden. Das diene auch ihrem eigenen Schutz, erläutert Stefan Keilbach, der Sprecher der Stuttgarter Polizei.

 

Der Polizeipräsident verspricht eine akribische Aufarbeitung

„Ich war und bin noch immer über die Szenen im Video erschrocken. Die Ermittlungsarbeit erfolgt vom ersten Tag an höchst akribisch durch das Dezernat Amtsdelikte im Benehmen mit der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Gegen zwei Beamte habe ich das Verfahren zur Suspendierung eingeleitet“, sagte der Polizeipräsident auf Anfrage unserer Zeitung.

Die Auseinandersetzung, hatte damals begonnen, weil ein Polizist den 35-Jährigen aufgefordert hatte, seine Zigarette auszumachen, falls brennbare Flüssigkeiten aus den Unfallautos auslaufen. Zunächst kam es zu einem Wortgefecht, danach zu Handgreiflichkeiten. „Wir müssen nun sehr genau auswerten, was wann geschah“, sagt Jan Holzner, der Sprecher der Staatsanwaltschaft. „Noch ist über die Schuldfrage nicht entschieden, die Ermittlungen laufen“, betonte er. Die vier Tatverdächtigen im Alter von 25 bis 31 Jahren gehören zu verschiedenen Stuttgarter Polizeidienststellen.