Die früheren Fußballfunktionäre Joseph Blatter und Michel Platini sind im Prozess um eine dubiose Millionenzahlung vom Schweizer Bundesstrafgericht freigesprochen worden. Die Hintergründe.

Der ehemalige FIFA-Präsident Joseph S. Blatter sowie der frühere UEFA-Boss Michel Platini sind vor Gericht freigesprochen worden. Dieses Urteil fällte das Schweizer Bundesstrafgericht am Freitag in Bellinzona.

 

Beiden war von der Generalanwaltschaft der Schweiz (OAG) Betrug und Urkundenfälschung zur Last gelegt worden. Der Schweizer Blatter war zudem wegen Veruntreuung und ungetreuer Geschäftsbesorgung angeklagt, der Franzose Platini wegen Beihilfe dazu. 

Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer jeweils eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten gefordert. Zudem solle Platini den erhaltenen Betrag sowie die darauf bezahlten Sozialleistungen erstatten. Die Anwälte von Blatter und Platini argumentierten jeweils für einen Freispruch, die Ex-Funktionäre beteuerten vor Gericht ihre Unschuld. 

Blatter sprach von einem „Gentlemen’s Agreement“

Konkret ging es um zwei Millionen Schweizer Franken (1,92 Millionen Euro) plus 229.126 Franken (220.000 Euro) an Sozialversicherungsbeiträgen. Diese Summen flossen im Jahr 2011 von der FIFA an den damaligen UEFA-Chef Platini, Blatter sprach von einem „Gentlemen’s Agreement“ für Platinis Beratertätigkeit. Der Weltverband trat im Verfahren als Nebenkläger auf.

Die Ermittlungen in dem Fall führten dazu, dass Blatter wie Platini von der FIFA-Ethikkommission 2015 für jeweils acht Jahre gesperrt wurden. Zwar wurden die Sperren später reduziert, Platinis angestrebter Aufstieg zum Nachfolger Blatters an der FIFA-Spitze war dennoch gescheitert.