Wer seinen Lieben zu Weihnachten neue Horizonte eröffnen will, liegt mit einer VR-Brille genau richtig. Doch für welches Modell soll man sich entscheiden?

Stuttgart - Eine weitere teure Technologie, die bald wieder in der Versenkung verschwinden wird. So denken Skeptiker über Virtual Reality. Tatsächlich weist die „virtuelle Realität“ Parallelen zum einstigen Trendthema 3D auf. Doch im Gegensatz dazu geht es bei VR primär um Inhalte und nicht unbedingt um kostspieliges Zubehör. Wer ein halbwegs aktuelles Handy besitzt, kann es für eine Handvoll Euro in eine VR-Brille verwandeln. Leider gibt es wie schon bei 3D mehrere Hersteller und Systeme. Einsteiger sind da schnell überfordert. Trotzdem lohnt sich eine Beschäftigung mit dem Thema.

 

Denn mit VR schaut man nicht mehr auf eine Kulisse, sondern steht im Zentrum des Geschehens. Verantwortlich für den erstaunlichen Effekt ist eine Kombination aus Linsen und Bewegungssensoren. Im Zusammenspiel erzeugen sie die Illusion, sich in einer räumlichen Umgebung zu bewegen, die nicht real, sondern eben nur virtuell ist. Wer immer noch glaubt, all das sei reine Spielerei, dem sei gesagt, dass VR längst nicht nur in Videospielen eingesetzt wird, sondern beispielsweise auch im Bildungswesen, im Tourismus oder in der Medizin. Viele Experten glauben, dass VR die Medienwelt ähnlich stark verändern wird wie die Erfindung des Fernsehens.

Günstiger Einstieg mit Pappbrillen

Den günstigsten Einstieg ermöglicht das Cardboard-System. Der Name stammt von einer Pappbrille aus, die Google 2014 veröffentlichte. Inzwischen gibt es etliche Nachbauten aus Kunststoff. Das Prinzip bleibt aber gleich: In den Brillen, die man mit Riemen am Kopf befestigt, befinden sich Linsen und eine Halterung für ein Smartphone, das die VR-Welt in Szene setzt. Die Preise beginnen bei unter zehn Euro. Ein besseres, sehr gut verarbeitetes und leicht zu handhabendes Modell ist das VR One Plus von Zeiss (ca. 100 Euro). Das bestückt man mit einem Android-Handy mit Bewegungssensor, auf dem man die kostenlose Cardboard-App von Google installiert – schon kann der erste Ausflug in die virtuelle Welt starten.

Gratis ist auch die App Cardboard Camera, mit der man selbst Inhalte erstellen kann. Zubehör gibt es reichlich, Handcontroller für die Steuerung sind ab 15 Euro zu haben. Ist man einmal auf den Geschmack gekommen, kann man natürlich auch mehr Zeit und Geld investieren. Allerdings muss man sich für ein System entscheiden. Außerdem erforderlich: eine Spielkonsole oder ein leistungsstarker PC. Wir haben drei Geräte von Sony, Oculus und HTC genauer unter die Lupe genommen.