Die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat die Plagiatsvorwürfe zu ihrer Doktorarbeit zurückgewiesen. Die Website Vroniplag hatte von der Leyens Dissertation zuvor kritisiert.
Berlin - Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat Vorwürfe zurückgewiesen, sie habe bei ihrer Doktorarbeit vor 25 Jahren regelwidrig Passagen von anderen Autoren übernommen. „Den Vorwurf des Plagiats kann ich zurückweisen“, sagte die CDU-Politikerin der Funke Mediengruppe laut einem Vorabbericht vom Sonntag.
Sie wisse seit Ende August, dass ihre Doktorarbeit ins Visier genommen worden sei, sagte von der Leyen. Sie habe noch am selben Tag die Medizinische Hochschule Hannover gebeten, ihre Dissertation durch eine fachkundige und neutrale Ombudsstelle überprüfen zu lassen: „Soweit ich weiß, sind die Experten bei der Arbeit.“
37 Vorwürfe auf „Vroniplag“
Die Internetplattform „Vroniplag“ wirft von der Leyen vor, bei ihrer medizinischen Doktorarbeit Grundregeln wissenschaftlichen Arbeitens missachtet und an einigen Stellen Passagen anderer Autoren übernommen zu haben, ohne diese kenntlich zu machen. Man habe „37 Textpassagen festgestellt, die gegen wissenschaftlich anerkannte und auch in der damals maßgeblichen Promotionsordnung geregelte Zitierregeln verstoßen“, zitierte „Spiegel Online“ Gerhard Dannemann von der Humboldt-Universität Berlin.
Der forschungspolitische Sprecher der Grünen, Kai Gehring, forderte eine sorgfältige und zügige Prüfung durch die Universität Hannover. Von der Leyen sei auch oberste Dienstherrin der Bundeswehr-Universitäten, „daraus erwächst eine ganz besondere Verantwortung“.
Seit fünf Jahren nehmen Internetnutzer mit den „-plag“-Websites Dissertationen von Spitzenpolitikern unter die Lupe. Unter anderem trugen sie zum Rücktritt des damaligen Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg bei. Der „Guttenplag“ wurde 2011 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet.