Der Vulkan Kilauea auf Hawaii kommt auch Wochen nach seinem Ausbruch nicht zur Ruhe. Im Gegenteil: Die Lage spitzt sich immer weiter zu. Wir zeigen neue Bilder des gefährlichen Naturspektakels.

Honolulu - Immer mehr Lava aus dem Vulkan Kilauea fließt auf Hawaii in den Pazifik. Die Zivilschutzbehörde des US-Bundesstaats warnte am Wochenende bereits vor giftigem Gas, das beim Aufeinandertreffen von Lava und Meerwasser entstehe. Der seit mehreren Wochen Feuer speiende Vulkan zerstörte schon Dutzende Gebäude, am Samstag wurde auch ein Mensch verletzt.

 

Die Behörden auf Hawaii riefen dazu auf, sich von den aufsteigenden Dampf- und Gaswolken fernzuhalten. Die „Laze“ genannten Wolken enthalten salzsäurehaltige Dämpfe und kleine Glaspartikel. Diese bilden sich, wenn die heiße Lava auf das salzhaltige Meerwasser trifft. Die Bezeichnung „Laze“ setzt sich aus dem Wort Lava und einem englischen Begriff für Dunst (haze) zusammen. „Gesundheitsrisiken von Laze sind unter anderem Reizung der Lungen, Augen und Haut“, warnte die Zivilschutzbehörde.

Einige Fotografen posteten bei Instagram spektakuläre Luftaufnahmen des Naturschauspiels.

Es gibt derzeit keine Anzeichen, dass sich der Kilauea wieder beruhigt. Lava aus mehreren Spalten blockierte auf ihrem Weg zum Meer einen wichtigen Highway. Auf Fernsehbildern war eine sechs Meter hohe Wand aus erkaltender Lava zu sehen, die sich über die Straße schob. Damit ist eine wichtige Fluchtroute für die Bewohner der vom Ausbruch besonders betroffenen Siedlung Puna auf Big Island, der größten Insel des Archipels, blockiert.

Der Vulkan ist weiterhin aktiv

Seit Anfang Mai speit der Kilauea Lava aus dem Krater und aus Erdspalten. Mehr als 20 neue Erdspalten haben sich seitdem gebildet. Auf der Inselgruppe Hawaii liegen mehrere Vulkane, der Kilauea ist einer der aktivsten der Welt. Nach Angaben der Vulkanologen nahmen die Aktivität des Vulkans in den vergangenen Tagen weiter zu. Auch die Konzentration an Schwefeldioxid habe sich erhöht.

Die Behörden warnten die Bevölkerung, Vulkanspalten und austretende Lava zu meiden, und bei Ascheregen im Haus zu bleiben. Obwohl mehr als 2000 Menschen ihre Häuser verlassen mussten, ging das Leben auf dem Rest der Insel weiter: Die Flughäfen blieben geöffnet, auch Touristen reisten weiterhin nach Hawaii, berichtete „USA Today.“