Mit dem Aufbau der Datendrehscheibe habe der VVS bereits im Jahr 2012 begonnen, sagte Stammler. Damals seien zunächst die Echtzeitdaten der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) und der Bahntochter DB Regio in das neue System geflossen. „Jetzt können wir auch bei den Busverbindungen in der Region den Soll- und den tatsächlichen Ist-Fahrplan darstellen“, sagte der VVS-Manager. Bei Verspätungen sei das Informationssystem in der Lage, Anschlüsse neu zu berechnen. Das nächste Ziel des Verbunds sei es, auch die Landkreise Göppingen und Calw anzuschließen. Aus beiden Kreisen gebe es bereits entsprechende Wünsche.

 

Letzteres wundert Stammler nicht. „Mit den Echtzeitinformationen können sich Fahrgäste zuhause am Computer, unterwegs mit dem Handy oder an einer Anzeigetafel an Haltestellen über die nächste Bus- oder Bahnverbindung informieren.“ Dank der exakten Daten wüssten die Kunden schon im Café oder im Lokal, ob sie vor der Abfahrt ihrer Bahn oder ihres Busses noch ein Getränk bestellen könnten oder rasch zahlen und zur Haltestelle marschieren müssten. Schon heute würden täglich rund eine Million VVS-Auskünfte vor allem mobil abgerufen.

Mit den Daten werden auch die Fahrpläne optimiert

„Es ist von Vorteil, dass der Fahrgast sekundengenau weiß, wann sein Bus oder seine S-Bahn kommt“, betonte auch Horst Windeisen, Geschäftsführer des Geschäftsführer des Omnibusverkehrs Ruoff (OVR). Die Verkehrsunternehmen könnten die gewonnenen Echtzeitdaten auch zur genauen Analyse von Verspätungen und zur Optimierung von Fahrplänen nutzen. „Wir haben dadurch festgestellt, bei welchen Fahrten und an welchen Orten regelmäßig Verspätungen auftreten.“ Mit diesem Wissen habe man zum Beispiel eine Gemeinde dazu bringen können, durch den Einbau einer besseren Ampelsteuerung den Busverkehr auf einer wichtigen Linie zu beschleunigen.