Die Tarifreform des Verkehrsverbund Stuttgart setzt etwa eine Million Euro frei, die neu verteilt werden kann. Eine Möglichkeit ist ein höherer Zuschuss für das Jobticket.

Stuttgart - Die umfassende Tarifreform im Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) hat Auswirkungen auf städtische Zuschüsse für das Jobticket. Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) hat angekündigt, darüber mit dem Gesamtpersonalrat zu sprechen. Es geht um bis zu eine Million Euro, die für die Beschäftigten neu verteilt werden könnte. Außerdem verhandelt die Stadt mit dem VVS über die Obergrenze, die sie für Ermäßigungen der Bonuscard-Inhaber zahlt.

 

Bei der VVS-Tarifreform werden zum 1. April 2019 aus 52 Zonen fünf Kreisringe, außerdem verzichtet der Verbund auf die übliche Preiserhöhung zum 1. Januar. Die 2018er Preise bleiben also, zudem können viele Kunden durch die Vergrößerung der Zonen in der Landeshauptstadt und an den Landkreisrändern (aus bisher zwei Zonen wird jeweils eine) deutlich weiter fahren. Viele benötigen eine Zone oder einige Zonen weniger als bisher, sparen damit im Extremfall beim Einzelticket bis zu 55, bei Monats- und Jahreskarten bis zu 48 Prozent, im Schnitt 20 Prozent des Fahrpreises.

Stadt verhandelt um Bonuscard

Die Mindereinnahmen von 42 Millionen Euro jährlich werden durch Zuschüsse der Landkreise, der Landeshauptstadt und – bis 2024 befristet – des Landes ausgeglichen. Alle Gemeinderatsfraktionen lobten die Reform und stimmten ihr am Donnerstag zu. Zum Schwur wird es Mitte Juli im VVS-Aufsichtsrat kommen.

Die bisherige Ermäßigung von 50 Prozent für Inhaber der Bonuscard gelte mit der Reform weiter, versicherte Finanzbürgermeister Michael Föll. Von der Einheitszone Stuttgart profitierten auch diese Fahrgäste, denn 90 Prozent lösen bislang ein Ticket für zwei Zonen. Die Stadt zahlt bis jetzt maximal 5,26 Millionen Euro an den VVS als Bonuscard-Ausgleich. Die Summe solle nun um 20 Prozent fallen, so Fölls Forderung, analog zur durchschnittlichen Einsparung für Fahrgäste. Er verhandelt mit dem VVS.

Beim Jobticket zahlt die Stadt ihren Beschäftigten für eine Zone 15,60 Euro Zuschuss, für zwei und mehr 28,30 Euro, also den maximalen steuerlichen Freibetrag pro Monat. Durch die Verschiebung hin zum Ein-Zonen-Ticket könnte die Stadt eine Million Euro Zuschuss einsparen. Das sei jedoch nicht vorgesehen, so Föll. Die Mittel sollen neu verteilt werden. Offen ist demnach, ob die gesamte Summe für das Jobticket verwendet wird.