Beim VW-Abend auf der IAA standen vor allem alternative Antriebe im Mittelpunkt. Doch auch die Freunde von Supersportwagen kamen nicht zu kurz, Porsche stellte sein Concept Car „Mission E“ vor, Neues gab es auch von Lamborghini und Bugatti. Hier gibt’s die Bilder.

Frankfurt/Main - Das strombetriebene Fahren erfasst inzwischen auch immer stärker die Sportwagenmarke Porsche. Der Chef der VW-Tochter, Matthias Müller, hatte sich noch zu Beginn des Jahres zurückhaltend über einen E-Porsche geäußert. Das nun auf der IAA gezeigte Konzeptfahrzeug „Mission E“ soll auf eine Reichweite von 500 Kilometer kommen, eben so weit soll der US-Konkurrent Tesla S auf dem Papier fahren. Porsche wirbt allerdings damit, dass die Batterie des Sportwagens schon binnen 15 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen werden kann.

 

Zu den zukünftigen Antriebsarten bei Porsche meinte Entwicklungschef Wolfgang Hatz vor dem Start der IAA: „Heilige Kühe gibt es bei Porsche nicht. Es kommt vor allem darauf an, wie ein Porsche fährt. Und nicht, womit.“

In der zunehmend digitalen Autowelt sind die klassischen Ingenieurskünste laut Volkswagen-Chef Martin Winterkorn nicht mehr genug. „Immer höher, schneller, weiter reicht nicht. Technologische Führerschaft definiert sich nicht mehr nur über PS und Drehmoment“, sagte der Chef von Europas größtem Autobauer am Montag zum Start der Weltleitmesse IAA in Frankfurt. Die Autokunden von Morgen erwarteten „neue Antworten, neue Wege und Lösungen“.

Als Beispiele nannte Winterkorn das abgasfreie Fahren mit alternativen Antrieben, die über das Internet vernetzte Mobilität und das immer stärker automatisierte Fahren mit Autopilotenfunktionen.

Bisher krankt die E-Mobilität an geringen Reichweiten

So treibe der VW-Konzern angesichts der neuen Herausforderungen etwa das batteriebetriebene Fahren trotz der vielen Anlaufschwierigkeiten bei der Elektromobilität weiter voran. Winterkorn kündigte 20 weitere Automodelle bis zum Jahr 2020 an, die rein elektrisch fahren oder als Hybrid zumindest streckenweise per Batterieantrieb unterwegs sind. Die Flotte mit alternativen Antrieben werde dann vom Kleinwagen bis zu den Flaggschiffen VW-Phaeton und Audi-A8 reichen. „Klarer kann man sich nicht zur Elektromobilität bekennen“, sagte Winterkorn.

Bisher krankt die E-Mobilität an geringen Reichweiten, teuren Batterien und dem lückenhaften Stromtankstellennetz. Jüngst liefen auch die gesunkenen Spritpreise dem Zukunftsthema entgegen. Von der Politik forderte Winterkorn bessere Rahmenbedingungen für die E-Mobilität. Andere Länder fördern die Technologie etwa mit staatlichen Kaufprämien. In Deutschland hat die schwarz-rote Koalition Hilfen angekündigt, über mögliche Kaufsubventionen aber noch nicht entschieden.

Winterkorn hatte zum Start der IAA in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur gesagt, die Branche stehe mitten in einem historischen Umbruch. „Man kann hier durchaus von einer digitalen Revolution beim Automobil sprechen“. Im digitalen Wandel müsse VW alles hinterfragen. „Wir sind dabei, Volkswagen ein Stück weit neu zu erfinden.“