US-Anwälte erweitern die Sammelklage gegen Bosch im Abgas-Skandal des Volkswagen-Konzerns. Bosch steht im Verdacht, VW mit der umstrittenen Software versorgt zu haben.

San Francisco - Der deutsche Zulieferer Bosch gerät wegen seiner umstrittenen Rolle im Abgas-Skandal des VW-Konzerns zunehmend unter Druck. Im US-Massenverfahren, in dem Bosch von Beginn an Mitbeklagter war, erheben die Klägeranwälte noch stärkere Vorwürfe gegen das Stuttgarter Unternehmen. Das geht aus erweiterten Klageschriften hervor, die am Dienstag beim zuständigen Gericht in San Francisco eingereicht wurden und der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag vorlagen. Zuvor hatte „Bild.de“ darüber berichtet.

 

In den bis zu 742 Seiten umfassenden Dokumenten, die die Zivilklagen Hunderter geschädigter Dieselbesitzer und Autoverkäufer bündeln, wird Bosch eine Schlüsselrolle bei den Abgasmanipulationen von VW unterstellt. Der Zulieferer steht im Verdacht, den Wolfsburger Autobauer mit der Software versorgt zu haben, mit der die Schadstoffwerte Hunderttausender Dieselwagen in den USA gefälscht und so in großem Stil bei Emissionstests getrickst wurde. Ein Bosch-Sprecher wollte sich zu den Vorwürfen mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht äußern.