Bosch erwartet offenbar weitere negative Schlagzeilen in Bezug auf die mögliche Verwicklung des Konzerns in die VW-Dieselaffäre. In einem Schreiben an die Belegschaft bereitet der Konzern diese darauf vor.

Stuttgart - Nach Vorwürfen gegen Bosch im Zuge des VW-Abgasskandals hat sich der Konzern in einem Schreiben an die Belegschaft gewandt. In der Mitteilung, die unserer Zeitung vorliegt, bereitet das Unternehmen seine Mitarbeiter auf weitere Negativ-Schlagzeilen vor. „Auch in nächster Zeit wird es weitere Berichte geben, die die Rolle von Bosch unterschiedlich beleuchten werden“, heißt es darin. „Unverändert nimmt Bosch die Vorwürfe der Manipulation von Dieselsoftware sehr ernst.“

 

Vorwürfe gegen Bosch-Chef Volkmar Denner

Der Zeitung zufolge geht aus einer E-Mail des Zulieferers an eine VW-Tochter aus dem Jahr 2008 hervor, dass Bosch vor dem Verkauf neuer Dieselmodelle für den US-Markt von einer Manipulation der Steuergeräte wusste. Ein Bosch-Sprecher wollte sich dazu mit Verweis auf laufende Untersuchungen am Sonntag nicht äußern. In den USA wurde eine Klageschrift jüngst um neue Anschuldigungen gegen die Schwaben erweitert. Bosch ist als angeblich entscheidender Akteur in einer „jahrzehntelangen Verschwörung“ Mitbeklagter im Verfahren wegen Abgasbetrugs.

In dem Schreiben an die Mitarbeiter werden auch mögliche Vorwürfe gegen Bosch-Chef Volkmar Denner zurückgewiesen. Zwar sei er zwischen 1994 und 2006 „auch in mit Steuergeräten befassten Bereichen“ tätig gewesen. „Allerdings fiel unter keine dieser Aufgaben und in keinen dieser Bereiche die Entwicklung von Funktionssoftware für Motorsteuergeräte für Dieselmotoren.“ Das gelte „erst recht“ seit 2006 für seine Zeit als Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH.