Die Ermittlungen im VW-Abgasskandal durch das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (Olaf) stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. Auf die Ermittlungen könnte ein strafrechtliches Verfahren folgen.

Brüssel - Das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (Olaf) steht kurz vor dem Abschluss seiner Ermittlungen im VW-Abgasskandal. Nach Angaben von Olaf-Chef Giovanni Kessler soll noch im Sommer klar sein, ob VW von der Europäischen Investitionsbank (EIB) zu Unrecht Kredite erhalten oder EU-Gelder für Forschung und Entwicklung zweckentfremdet hat. Dies könnte der Fall sein, wenn die Mittel in die Entwicklung von Motoren mit manipulierter Abgassteuerung flossen.

 

Wenn die Olaf-Fahnder zu dem Ergebnis kommen sollten, dass EU-Gelder nicht wie vorgesehen verwendet wurden, könnten sie Rückforderungen empfehlen. Zudem dienen die Ermittlungen der EU-Betrugsbekämpfer nicht selten als Ausgangspunkt für strafrechtliche Verfahren.

Zu den bisherigen Ergebnissen der Untersuchung wollte sich Kessler am Mittwoch nicht äußern. „Das Verfahren läuft noch - auch wenn wir das Licht am Ende des Tunnels sehen“, sagte er.

Volkswagen hatte bereits im Mai 2016 vorzeitig EIB-Darlehen in Höhe von 975 Millionen Euro zurückgezahlt. Ein VW-Sprecher kommentierte das damals mit den Worten, der Autobauer wolle damit „jeden Verdacht“ im Zusammenhang mit Ermittlungen ausräumen.