Im VW-Abgasskandal hat ein US-Bundesrichter in San Francisco einen Vergleich zwischen dem deutschen Autobauer und Autobesitzern in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar gebilligt.

San Francisco - Volkswagen steht bei der rechtlichen Aufarbeitung des Diesel-Skandals in den USA vor der Bewältigung einer weiteren entscheidenden Hürde. Der für Hunderte US-Zivilklagen zuständige Richter Charles Breyer kündigte am Donnerstag seine endgültige Zustimmung zu einem Entschädigungspaket für rund 80 000 Dieselwagen mit illegaler Abgastechnik an. „Das Gericht hält den Vergleich für fair, angemessen und vernünftig“, sagte Breyer bei einer Anhörung in San Francisco.

 

Die Genehmigung, die noch in schriftlicher Form finalisiert werden muss, umfasst auch einen Kompromiss des deutschen Zulieferers Bosch mit US-Klägern. Die Firma wird beschuldigt, VW mit Software zur Abgas-Manipulation versorgt zu haben. Bosch hat eine Zahlung von 327,5 Millionen US-Dollar zur Beilegung des US-Rechtsstreits akzeptiert. VW nimmt im Rahmen der Einigung weitere mehr als 1,2 Milliarden Dollar (1,1 Mrd. Euro) für Rückkäufe, Umrüstungen und Entschädigungen bei Dieselwagen mit 3,0-Liter-Motoren in die Hand.

Mehr als 24 Milliarden Dollar

Damit erhöht sich die Summe für „Dieselgate“-Vergleiche in Nordamerika auf insgesamt mehr als 24 Milliarden Dollar. Bei etwa 480 000 kleineren Wagen hatte VW sich mit US-Klägern bereits auf einen Milliarden-Kompromiss verständigt. Der Konzern hatte im September 2015 zugegeben, in großem Stil bei Abgastests von Dieselwagen getrickst und die Messwerte des Schadstoffs Stickoxid so nach unten manipuliert zu haben. Richter Breyer hatte die jüngsten Vergleiche bereits im Februar vorläufig genehmigt.

In einem Statement begrüßte Volkswagen die angekündigte Entscheidung des Gerichts und sprach von einem „wichtigen Meilenstein“ für den Konzern. Das Unternehmen werde die betroffenen Kunden über die nötigen Maßnahmen zur Teilnahme am Entschädigungsprogramm informieren, sobald die schriftliche Genehmigung vorliege. Richter Breyer will die entsprechenden Papiere spätestens an diesem Mittwoch abgeben.