Die Zahlen des Landesinnenministerium in Baden-Württemberg zeigen, dass dieses Mal deutlich weniger Waffen abgegeben werden als bei der Amnestie 2009.

Stuttgart - Die Baden-Württemberger nutzen die Möglichkeit zur straffreien Abgabe illegaler Waffen deutlich weniger als 2009. Die Waffen-Amnestie läuft seit dem 6. Juli 2017 - sie endet am 1. Juli dieses Jahres. Das Landesinnenministerium hat noch keine vollständige Bilanz. Die Zahlen bis zum Jahresende 2017 zeigen aber, dass dieses Mal deutlich weniger Waffen abgegeben werden als bei der Amnestie 2009. Der Anlass war damals der Amoklauf von Winnenden. Ein 17-Jähriger hatte an seiner ehemaligen Realschule und auf der Flucht 15 Menschen getötet. Anschließend erschoss er sich selbst. Die Tatwaffe hatte der Vater unverschlossen im Schlafzimmer aufbewahrt.

 

Zwischen dem 25. Juli 2009 und dem 31. Dezember 2009 wurden nach Angaben des Innenministeriums in Baden-Württemberg insgesamt 53 205 Waffen abgeliefert. Darunter waren mehr als 7000 Waffen, die illegal gehortet wurden. Bei der nun laufenden zweiten Amnestie wurden von Anfang Juli bis zum Jahresende 2017 fast 3000 Waffen abgegeben, darunter rund 850 Waffen, die im illegalen Besitz waren. Die Waffen werden nach Angaben eines Sprechers in der Regel vernichtet.

Der Bundestag hatte Mitte Mai 2017 eine Änderung des Waffengesetzes beschlossen. Waffenbesitzer bekamen die Möglichkeit, ihre Waffen binnen eines Jahres nach Inkrafttreten des Gesetzes straffrei bei Behörden oder der Polizei abzugeben. So will die Bundesregierung die Anzahl der illegal zirkulierenden Waffen verringern.